Einer von zweihunderttausend

Haiti Zum Tod des haitianischen Schriftstellers George Anglade und seiner Frau Mireille
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Nach Schätzungen von Hilfsorganisationen sind bei dem Erdbeben in Haiti etwa zweihunderttausend Menschen ums Leben gekommen. Eine Zahl, die ebenso unvorstellbar wie abstrakt ist. Die einzelnen Schicksale treten dahinter zurück.

Das änderte sich, als ich wenige Tage nach der Katastrophe im Internet die Website des auf haitianische Literatur spezialisierten litradukt-Verlages aufrief. Die erste Nachricht auf der Startseite betraf keine Lesereise oder aktuelle Neuerscheinung, sondern lautete: „Mit Bestürzung haben wir erfahren, dass unser Autor Georges Anglade und seine Ehefrau Mireille bei dem verheerenden Erdbeben in Haiti ums Leben gekommen sind. Unser Mitgefühl gilt ihren Angehörigen und ihrem Land, für das sie sich so sehr eingesetzt haben.“