Ins Trockene gebracht

Bequemer Alltag Der Wäschetrockner frisst Strom, doch wer Ende der 50er Jahre etwas auf sich hielt, beschaffte sich einen. Unsere Autorin mag lieber ein Bett, das nach Sonne riecht
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Nein, „einen Tumbler haben wir nicht“, sagte meine Mutter und blickte mich unmissverständlich streng an. Meine Freundin Brigitte hatte mir stolz ein solches Gerät in der überdimensional großen Waschküche ihres Elternhauses vorgeführt.

Das war in den achtziger Jahren, ich war acht Jahre alt und schwer beeindruckt von dem kompakten Gerät. „Warum nicht?“, fragte ich hartnäckig bei meiner Mutter nach, die gerade hektisch unsere Wäsche sortierte. „So etwas brauchen wir nicht“, antwortete sie. Immer, wenn bei uns etwas anders war als bei den anderen, betonte sie das „wir“ besonders stark. „Das ist etwas Neumodisches, das braucht man nur, wenn’s pressiert, und es frisst außerdem viel Strom