Der Rebell und die Nonne

PERÚ NACH FUJIMORI Bei der Präsidentenwahl hat sich Vorzeige-Indio Alejandro Toledo nicht nur einer bigotten Rivalin, sondern auch einer Vaterschaftsklage zu erwehren
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Wer erwartet hatte, nach dem traumatischen Ende des Fujimori-Regimes würden nun mit der am 8. April angesetzten Abstimmung über einen neuen Präsidenten überzeugende Alternativen zur eben überwundenen Ära aufgeboten, wird enttäuscht. Wenn an diesem Votum überhaupt etwas bemerkenswert zu werden verspricht, so ist das einzig der Umstand, dass ein offenes Rennen angesetzt scheint. Bis vor wenigen Wochen gab es kaum Zweifel am glatten Durchmarsch von Alejandro Toledo (und dessen Wahlverein Perú Posible). "Cholo", der den wenigen schmeichelhaften Ausdruck für einen Indiobauern zu seinem Kosenamen erhob, hatte sich im Mai 2000 kurz vor der anrüchigen dritten Wiederwahl des inzwischen in die japanische Heimat seiner Vorfahren geflüchteten