Der Reiz steigt mit dem Risiko

Kulturgeschichte des Spiels Vom Boxwettkampf über Kanzlerduelle bis zum Computerspiel reicht das Spektrum, mit dem das Hygiene-Museum in Dresden das Phänomen des Spiels vorstellt
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Dunkel, laut und hektisch präsentiert sich der erste Raum im Dresdner Hygiene-Museum, er erweckt den Eindruck einer Spielhalle. Ein Kickertisch mit 16 Griffen, ein riesiges, hölzernes Kugellabyrinth, das sich nur zu zweit bedienen lässt, Flipper-Automaten und einarmige Banditen namens Golden Gloves sowie Computerkonsolen mit dem Harry-Potter-Spiel laden zum Mitmachen ein. Hier wird gleich des Besuchers Erwartungshaltung bedient, das Spielfieber in ihm entfacht. Gespielt wurde schon immer. Im alten Ägypten war es das Schlangenspiel, die Römer warfen Mikado-ähnliche Holzstäbchen und lasen daraus ein Orakel. Das Zahlenlotto datiert bereits aus dem Jahr 1620 in Genua. Von dort aus war es nur noch ein Katzensprung bis zur ersten öffentlichen Ziehung der L