Warum einfach, wenn´s auch kompliziert geht

Novellierung des Urheberrechtsgesetzes Während die Unterhaltungsindustrie von ihm profitiert, verlieren die Konsumenten ihr Recht auf eine Privatkopie. Weiteres Ungemach aus Brüssel soll folgen
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Seit Friedrich Nietzsche weiß man, dass große Geister manchmal schwanger gehen - mit großen Ideen. Etwas brodelt in ihnen, gefolgt von Zeiten schweren Brütens, bis ein beschwerlicher Geburtsvorgang die Gedanken zur Idee reifen und die Öffentlichkeit erblicken lässt. Mit dieser Schöpfungsmetapher befand Nietzsche sich auf der Höhe seiner Zeit: Die bürgerliche Gesellschaft im 19. Jahrhundert hatte den "Autor" erfunden und seine Einfälle als "geistiges Eigentum" deklariert, das es zu schützen gilt. Wissen wurde im Zuge bürgerlicher Freiheiten und einer Individualisierung immer mehr zum Privateigentum, zum Besitzstand eines Urhebers. Das gesetzlich verbriefte Urheberrecht ließ nicht lange auf sich warten.

Dessen Konsequenzen h