"Das Unterbewusstsein kauft ein"

Im Gespräch Neuromarketing-Experte Martin Lindstrom erklärt, was in unserem Gehirn los ist, wenn wir im Supermarkt vor einem Regal stehen und warum Sex keine Produkte verkauft
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Der Freitag: Herr Lindstrom, Sie behaupten, dass wir in Zukunft nicht mehr so viel Sex in der Werbung sehen werden. Glauben Sie das wirklich?

Martin Lindstrom: Ja, schlicht und einfach, weil Werbung nicht besonders effektiv ist, wenn sie versucht, über Sex ein Produkt zu verkaufen. Es kommt dann zum „Vampir-Effekt“. Die Aufmerksamkeit, die der Sex auf sich zieht, wird von der beworbenen Marke abgesaugt. Am Ende kann sich der Zuschauer gar nicht mehr erinnern, für welches Produkt geworben wurde. Früher konnte man mit Sex in der Werbung zumindest noch Skandale auslösen – und so auf die Marke aufmerksam machen.

Das geht heute nicht mehr?

Nein, die Zeiten sind vorbei, weil Sex so allgegenwärtig ist. Im Internet können Sie mit zwei, drei Mausklicks