Wum und Wendelin: Als die Nation zu ihrer Unterhaltung noch nicht weithin unbekannte Menschen in ein Dschungelcamp schicken musste, sondern stattdessen Wim Thoelke regelmäßig eine Rate-Sendung moderierte, in der die Kandidaten in seltsamen Plexiglas-Kugeln saßen, genoßen die Zeichentrickfiguren Wum und Wendelin höchstens Ansehen. Thoelke unterhielt sich jede Sendung ernsthaft mit den Figuren. Kein Wunder, dass der Hund Wum und der Elefant Wendelin ihr Renomée auch für eine gute Sache nutzen wollten: Sie machten Werbung für Lose der "Aktion Sorgenkind".
Manfred Krug und Charles Brauer: Die damaligen Tatort-Kommissare warben 1996 mit einem medialen Dauerfeuer für Produkte und Aktien der Telekom. Die Kampagne war extrem erfolgreich. Nach Angaben der Telekom kauften 1,9 Millionen Privatinvestoren die als "Volksaktie" beworbene T-Aktie nach dem Börsengang im November 1996. Nach starken Kursverlusten der Aktie war Manfred Krug die Werbung aber peinlich. Im Januar 2007 entschuldigte er sich in einem Interview bei enttäuschten Aktionären. Die Werbespots seien der größte Fehler seines Lebens gewesen, sagte Krug.
Die Gottschalk-Brüder: Die Deutsche Post wollte für ihren Börsengang ebenfalls ein prominentes Fernsehgesicht verpflichten. Allerdings fanden Marktforscher heraus, dass die meisten Leute Thomas Gottschalk zwar sympathisch finden, aber keine Aktien von ihm kaufen würden. Die Lösung der Post: Der Talkmaster bekam seinen jüngeren, seriös wirkenden Bruder Christoph zur Seite gestellt. Leider machte das Gottschalks Sprüche aber auch nicht besser.
Die Klitschkos: Die boxenden Brüder aus der Ukraine sind die Allzweck-Waffe der deutschen Werbewirtschaft: Taschentücher, Brotaufstrich, Fitness-Studios - es gibt wohl kein Produkt, für das die beiden nicht werben könnten. Ihr großer Vorteil: Mit ihrer Selbstironie sind die Muskelprotze wirklich witzig.
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