Vergesst Hollywood

Youtube Nach zehn Jahren hat die Videoplattform ihre eigenen Rituale, Codes und Genres. Und es geht um sehr viel Geld. Zum aktuellen Stand einer Kulturrevolution
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 07/2015

Wenn man sich Youtube als einen konkreten Ort vorstellt, welcher könnte das sein? Die Videoplattform ist ja vieles zugleich, Fernsehbilderarchiv, Tierclipsammlung und politische Agitationsbühne zum Beispiel. Vor allem ist sie aber ein großer Schulhof. Da kommt der lässige Skateboarder vorbei, um Kunststücke vorzuführen. Blasse Jungs diskutieren, wie sie die Monster im neuesten Videospiel besiegen, Mädchen tauschen Schminktipps aus, und ein vorlauter Oberstufler kommentiert die aktuellen Nachrichten mit scharfem Witz.

Am 15. Februar 2005 ging Youtube in dem kalifornischen Städtchen San Mateo online, mit dem Slogan „Broadcast yourself“ – sende dich selbst. Es war das Versprechen einer tiefgreifenden Mediendemokratisierung und der Start