Die Fassaden der Bonner Republik

Hannelore Sie kämpfte, um das Bild der heilen ­Familie zu erhalten. Dabei litt Hannelore Kohl an ihrem Mann genauso wie er an ihr. Ein Gespräch mit Biograph Heribert Schwan
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Der Freitag: Helmut Kohl hat seine Frau „Schlänglein“ genannt. Ein schöner, ganz origineller Kosename.

Heribert Schwan: Ich habe diesen Namen nach ihrem Selbstmord zum ersten Mal gehört, als Helmut Kohl mir den Abschiedsbrief seiner Frau vorgelesen hat. Der Brief endet mit „Dein Schlänglein.“ Sie hat Tiere gemocht, vor allem solche, die Felle haben. Aber gerade Schlangen, hat Kohl mir erzählt, habe sie eigentlich immer gehasst. Wenn sie im Wolfgangsee geschwommen ist, hatte sie Angst, dass von irgendwoher Schlangen auftauchen könnten.

Aber „Schlänglein“ bedeutet doch auch Falschspielerin?

Das kann ich Ihnen nicht beantworten, ich bin kein Psychologe. Aber ich weiß, dass beide Eheleute in der letzten Zeit sehr schroff