Heimat der Heimatlosen

Hauptstadt Von wegen Aufbruch: Berlin ist auch 20 Jahre nach dem Umzugsbeschluss eine Notgemeinschaft der Schicksalslosen geblieben. Neue Ideen können nur aus dem Osten kommen
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Erinnert sich eigentlich noch jemand an den Palast der Republik? An diesen braunen Koloss aus bulgarischem Marmor und belgischem Bronze-Glas, der wie ein räudiger Hinterhofkater fett und tatenlos in der Mitte Berlins herumlag und von dem einige meinten, dass er die Sicht von Ost nach West und West nach Ost versperren würde. Seit fast drei Jahren ist er nicht mehr da. An seine Stelle ist eine grüne Wiese getreten. Und die Mitte der deutschen Hauptstadt, sie bleibt zu Beginn des 3. Vereinigungsjahrzehnts bis auf weiteres: Leer.

Vor 20 Jahren hat der Bundestag mit einer knappen Mehrheit für den Umzug der Regierung von Bonn nach Berlin votiert. In den darauffolgenden Jahren gab es kaum Debatten, die Politik und Medien so beschäftigt haben wie die Suche nach neuen, repr&