Wunschdenken beschert Wunschträume

Afghanistan Die Tötung ­bin Ladens wird den Abzug der US- und NATO-­Truppen vom Hindukusch kaum beschleunigen, auch wenn immer wieder der Eindruck erweckt wird, es könnte so sein
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Kein Zweifel, der Al-Qaida-Führer stand schon vor dem Terroranschlägen des 11. September 2001 ganz oben auf der Terroristenliste Washingtons. Durch den 11. September 2001 wurde er dann zum Symbol des islamistisch geprägten Terrorismus und zum Hauptgegner im „US-Krieg gegen den Terror“. Auch mit dem Afghanistan-Feldzug ab Oktober 2001 ging es offiziell zuerst und überwiegend gegen Osama bin Laden und al Qaida. Die Taliban und ihr Chef Mullah Omar gerieten nur als deren Helfer ins Visier. Deshalb sollte es keinesweg erstaunen, wenn nun vor allem in den USA immer wieder gefragt wird, ob durch den Tod bin Ladens der Afghanistankrieg nicht schneller beendet oder zumindest die US-Rolle deutlicher reduziert werden könne. Einen solchen Zusammenhang herzustellen