Destruktion westlicher Denktraditionen: „Philosophie in Afrika“ von Anke Graneß

Globale Vielfalt Anke Graneß dekolonialisiert in ihrem Buch „Philosophie in Afrika. Herausforderungen einer globalen Philosophiegeschichte“ die westliche Geschichte des Denkens
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 02/2024
Jean-Paul Sartre in Luxor. Der Philosoph wusste, dass schon die alten Ägypter nach Erkenntnis strebten
Jean-Paul Sartre in Luxor. Der Philosoph wusste, dass schon die alten Ägypter nach Erkenntnis strebten

Foto: Bettmann/Getty Images

Auf unsere Denktradition sind wir stolz in Europa. In den letzten Jahrhunderten, spätestens seit Hegels Vorlesungen über die Geschichte der Philosophie, hat sich der Mythos zur Gewissheit und gar zur begründeten Theorie entwickelt, dass in Europa, und zwar in Griechenland, vor rund zweieinhalb Jahrtausenden das rationale, reflektierte Nachdenken entstanden sei, das man Philosophie nennt und auf dem letztlich das gesamte moderne und vernünftige Weltverständnis sowie gute Moral und Politik beruhten, was die „westliche Welt“ zum erfolgreichen Vorreiter der menschlichen Zivilisation macht.

Nun ist an diesem wunderbaren Bild vom Westen und seiner Rationalität in letzter Zeit Zweifel aufgekommen, und genau das ist ein guter Grund, das Buch Philosophie in