Grenzenlos friedlich

Parteitage CDU und SPD haben den Weg ihrer zukünftigen Flüchtlingspolitik beschlossen. Die eigentlichen Probleme werden vertagt oder wegmoderiert
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 51/2015
Auf dem Parteitag verteidigte die CDU-Chefin ihren Kurs in der Flüchtlingspolitik
Auf dem Parteitag verteidigte die CDU-Chefin ihren Kurs in der Flüchtlingspolitik

Foto: Thomas Lohnes/Getty Images

Standing Ovations statt Aufstand. Als CDU-Chefin Angela Merkel am Montagvormittag das erste Mal ans Rednerpult in der Messe Karlsruhe trat, erhoben sich die rund 1.000 Parteitagsdelegierten spontan zum Applaus. Sollten die innerparteilichen Gegner der Bundeskanzlerin in der Flüchtlingsfrage noch Hoffnung gehabt haben, Merkel zumindest einen kleinen Denkzettel zu verpassen, spätestens in diesem Augenblick war sie verflogen.

Der Umgang mit den mittlerweile mehr als einer Million registrierten Asylbewerbern in diesem Jahr bestimmte die Agenda der Parteitage von CDU und SPD. Beide Parteien sind gespalten. Während die Linken in der SPD vor Abschottung gegenüber Schutzsuchenden warnen, fürchtet der rechte Flügel der Union, Menschen aus fremden Kulturkreisen könn