Friedliche Parallelwelt

Hommage In „Sieben Frauen aus Tripolis“ schildert der libysche Autor Kamal Ben Hameda Kindheit so, wie wir sie schon fast vergessen haben
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Libyen als das Land seiner Träume zu sehen, wird wohl manchem in diesen Zeiten schwerfallen. Für Hamachidou, den kleinen Jungen, der Mitte des letzten Jahrhunderts im Tripolis der Vor-Gaddafi-Zeit aufwächst, ist es das jedenfalls.

Sieben Frauen aus Tripolis ist der erste ins Deutsche übertragene Roman von Kamal Ben Hameda, er scheint stark autobiografisch. Ben Hameda ist 1954 in Tripolis geboren, verließ das Land Anfang der siebziger Jahre und lebt heute als freier Schriftsteller und Jazzmusiker im Exil in den Niederlanden. Losgelassen hat ihn das Land seiner Kindheit jedoch keineswegs. Während des arabischen Aufbruchs waren seine politischen Aufsätze eine Stütze der Résistance.

In der Ich-Form erzählend, lässt uns Hamachidou, etwa zehn