Alles wartet auf Putins Empfehlung

Wahlzyklus in Russland Abgeschlossen wird er in einem Jahr mit der Entscheidung über den künftigen Präsidenten
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Wieder einmal hat sich Russlands Staatschef als wahrer Meister des asiatischen Kampfsports erwiesen, der Gegner nicht frontal angeht, sondern - wenn möglich - ins Leere laufen lässt. Als Wladimir Putin jüngst auf einer Pressekonferenz gefragt wurde, welches sein Wunschkandidat für die Präsidentenwahl in einem Jahr sei, lautete die Antwort: Es gäbe "keinen ausgewählten Nachfolger", sondern lediglich "Kandidaten". Im Übrigen hätten die Behörden die Aufgabe, für einen demokratischen Charakter des Votums zu sorgen.

Der Präsident wollte offenbar andeuten, er wünsche eine so undramatische wie unspektakuläre Machtübergabe. Das Land brauche Ruhe, um die in den vergangenen sieben Jahren erwirkte Restauration von Staat und