Auf der Spur der Steine

Promenadenkunst Ein Künstler untersucht im Ost-Berliner Plattenbauviertel Marzahn Beton und Kiesel mit geologischen Methoden. Warum macht er das?
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 12/2013

Sie sollen Publikum und Geschäftsleute anziehen, Marzahn aufwerten, das negative Image des Bezirks hinterfragen. Dafür vermietet das Wohnungsunternehmen Degewo seit zwei Jahren leer stehende Läden zum Betriebskostenpreis an Nachwuchskünstler. Die Räume sind begehrt. Es sind Kreative wie Daniel Wolter, die die günstigen Mieten anziehen.

Der 28-Jährige beschäftigt sich mit dem „Anthropozän“, dem Erdzeitalter, das die Menschen prägen. Und er schaut mit einer anderen zeitlichen Perspektive auf die Plattenbau-Architektur: „Wenn die Häuser hier wieder zu Staub zerfallen sind und Wissenschaftler in Tausenden von Jahren den Grundriss von Marzahn freilegen, dann wird man die besondere geometrische Struktur der Stadt, die gerade