Körpergedächtnis

IM KINO Martina Döcker und Crescentia Dünßer dokumentieren in ihrem Filmdebüt "Mit Haut und Haar" ein Frauenjahrhundert
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Die Nahaufnahme eines Auges. Ein runzeliger Tränensack. Eine struppige Augenbraue. Ein Lidreflex. Ein wacher Blick. So beginnt Mit Haut und Haar von Martina Döcker und Crescentia Dünßer. Ursprünglich hatten sie ein gemeinsames Theaterprojekt geplant, in dem es um Erinnerungen an das gerade zu Ende gehende Jahrhundert gehen sollte. Heraus kam dabei ein Dokumentarfilm über sechs Frauen im Alter zwischen 74 und 96. Aber nicht auf die Erinnerung an sogenannte große historischen Ereignisse, Epochenbrüche und Katastrophen zielt das Interesse der Filmemacherinnen, sondern auf die Bedingungen des Frauwerdens, auf das Gedächtnis des Körpers und auf das zur Sprache bringen von Gefühlen.

In mehrstündigen Interviews wanderten Döcker und D