Rebellen in Ruinen

Architektur Apotheke Als Kollektiv wollen Richard Groß, Ludwig Geßner und Aleksandr Delev die Zukunft gestalten. Sie entwickeln Visionen für den Leerstand im Osten und anderswo
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 49/2014
Richard Groß, Ludwig Geßner und Aleksandr Delev (von links): „Der Leerstand ist reizvoll für Gestalter wie uns“
Richard Groß, Ludwig Geßner und Aleksandr Delev (von links): „Der Leerstand ist reizvoll für Gestalter wie uns“

Foto: Christoph Busse für der Freitag

Wie sie auf ihre Themen komme, wird eine Journalistin manchmal gefragt. „Oh, oft gibt es einfach etwas, das man selbst nicht gleich versteht und untersuchen möchte“, könnte sie anworten. „Oder man trifft auf jemanden, der einen fasziniert. Ohne dass sofort klar wäre, warum.“

Ludwig Geßner begegnete ich zum ersten Mal im Sommer 2012. An der Bauhaus-Universität in Weimar. Er fiel mir auf, weil er so jung war – gerade mal 21 – und so ungeheuer schlaue Dinge von sich gab. „Angst im öffentlichen Raum“ war sein Thema. Er studierte Architektur und gab mit Kommilitonen das Magazin Horizonte heraus. In der Angst-Ausgabe ging es um Detroit, die abgerissene Industriemetropole im Norden der USA. Dass man sich dort fürcht