„Wir sind für Exzentrik und weniger Ordnung“

Globalisierung Fast ein Jahrzehnt in der Fremde hat die Schriftsteller Elke Naters und Sven Lager verändert. Die Welt ist einfach göttlich, finden sie
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 21/2014
„Wir sind für Exzentrik und weniger Ordnung“

Foto: Verena Brandt für Der Freitag

Es ist ein verführerischer Entwurf fürs Dasein: das Wegsein. Weg von der Geschäftigkeit und vom Zwang, sich „positionieren“ zu müssen, wie es im Zynikerdeutsch heißt. Weg von Meinungskriegen, Cliquenwirtschaft und Statusrangeleien. Stattdessen einfach: sein. Ein Mensch, unbelastet, unschuldig, neu. Im TV erzählt die Doku-Soap Goodbye Deutschland! Die Auswanderer von dieser Sehnsucht: Immer wieder brechen da Menschen ihr bisheriges deutsches Leben ab, oft Hals über Kopf, und gehen nach Paraguay, Texas oder Malaga, gründen Surfschulen oder Bretzelbäckereien, auch ohne Garantie fürs Gelingen. Die Köstlichkeit des Fremdseins: Wie ein neues Spielbrett liegt der unbekannte Ort vor einem. Mit großen Augen darf man herumspazie