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MEDIENTAGEBUCH Tagebücher im Internet: Innerlichkeitskitsch für die Öffentlichkeit
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Muss mal - kurz raus. 17h15". Das enigmatische Kürzel 24/7 steht in der S/M-Szene für das angestrebte Ziel, rund um die Uhr jeden Tag die eigene Leidenschaft zu leben. Im Netztagebuch ist's nahezu erreicht. Die Graphomanie grassiert. Hypothese: Zwei Wege gibt es zum Schreiben. Einer führt von der Sprache über das Instrument Autor zur Sprache zurück und wird (gute oder schlechte) Literatur. Beim anderen stolpern Gefühle über Wörter zum Ausgangspunkt Ich zurück, wo sie kreiseln und liegen bleiben. Der Gewinn sind erleichterte Seufzer und tausend Seiten Tagebuch. Einmal waren Tagebücher das Privateste, was ein Teenager hatte. Jeder ein junger Werther, die Welt dumm und grausam, allein das Selbstgespräch zeigte Verständnis. Jetzt, wo