Im Sammelband Gehirn und Geschlecht (Hrsg. Lautenbacher, Güntürkin, Hausmann) las ich kürzlich den Beitrag „Das transsexuelle Gehirn“ von den AutorInnen Peggy T. Cohen-Kettenis, Stephanie H. M. Van Goozen und Michael A. A. Van Trotsenburg. Die Kurzzusammenfassung lautet: Schlimm!
Die AutorInnen beziehen sich durchweg auf internationale und meistens anerkannte Studien zum komplexen Gesamtthema der Geschlechtsidentitätsstörung (GIS). Was ist das: Eine Störung der Geschlechtsidentität? Wie prägt sie sich aus, wie diagnostiziert man sie? So habe zum Beispiel KJ Zucker 1999 herausgefunden, dass Kinder mit einer GIS die Geschlechter mit einer geringeren Wahrscheinlichkeit richtig benennen als Kinder ohne GIS. Ich zucke mit den Schultern. Na und? Ist das schlimm? Ich zum Beispiel achte darauf, fremde Kinder auf dem Spielplatz nicht mit „das Mädchen“ oder „der Junge“ zu bezeichnen. Denn kleinen Kindern sieht man das nicht an und „das Kind“ reicht völlig. Vielleicht hat das dazu geführt, dass mein Sohn sehr lange die Begriffe „Mann“ und „Frau“ komplett willkürlich benutzte – was mir total egal war. Ich wusste ja nicht, dass so etwas ein Hinweis auf eine Störung sein könnte. Zum Glück!
Die AutorInnen sind aber mit ihren Ausführungen zur Erkennung dieser gestörten Kinder längst nicht am Ende, sie differenzieren nach Geschlecht: Jungen mit GIS interessierten sich normalerweise dafür, „mit Spielsachen für Mädchen zu spielen“ und fänden „die Spiele und Aktivitäten für Mädchen (z.B. Seilspringen) viel reizvoller, als die Spiele und Aktivitäten für Jungen (z.B. Fußball).“ Zudem zeigten sie eine „Präferenz für Mädchen als Spielkameraden (sic!)“ und bewegten und kleideten sich häufig „auf eine weibliche Art“.
Anti-Barbie-Girls
Wer meine Kolumne über den Rock meines Sohnes gelesen hat, kann sich meine Empörung vielleicht vorstellen: In einem wissenschaftlichen Artikel, geschrieben von sogenannten „renommierten“ ExpertInnen, veröffentlicht in einem Buch, das explizit auch dazu dienen soll, Laien an das Thema heranzuführen, werden Menschen auf die Idee gebracht: Kinder, die kein Geschlecht herstellen, könnten gestört sein. (Der Begriff „Doing Gender“ beschreibt die soziale Praxis, Geschlechterrollen performativ zu schaffen. Das ist völlig losgelöst von der Betrachtung des biologischen Geschlechts). Diese Herangehensweise zieht sich durch den gesamten Artikel: „Mädchen mit GIS spielen bevorzugt mit Jungen und interessieren sich für die Spielsachen von Jungen; außerdem mögen sie Sport und wildere Spiele.“ Guten Tag, Sie wussten es vielleicht noch nicht – ich wusste es bis dahin auch nicht – aber: Ich bin geschlechtsidentitätsgestört!
In meiner eigenen Kindheit spielte ich eigentlich fast nur mit Jungen – andere gleichaltrige Kinder gab es nämlich in meinem kleinen Dorf nicht. Ich hatte immer kurze Haare und trug meistens bequeme Kleidung. Ich wurde nicht selten für einen Jungen gehalten (alles „Indikatoren“, die bei Cohen-Kettis et. al. aufgeführt werden). In meiner Sozialisation gab es 1989 dann einen Bruch – auch darüber schrieb ich bereits in meiner Kolumne „Wie ich zum Barbiegirl wurde“. Das war nicht einfach für mich und ich erinnere mich, dass ich mit ungefähr elf oder zwölf Jahren zum Anti-Barbiegirl wurde. Mit mädchenhaftem Doing Gender kam ich nicht mehr klar. Schlussendlich sehnte ich mich sehr danach, ich wäre ein Junge. Dann nämlich hätte ich einfach so sein dürfen, wie ich eben war. Das alles ist zusammengenommen eine Überindikation auf meine bislang unerkannte „Störung“.
Angst vor Junge im Rock
Ja, ich scherze! Aber das tun andere nicht und die Angst, ein Junge mit Rock könnte gestört sein, die ist in unserer Gesellschaft ganz real und ganz präsent. Nicht nur in diesem Buch wird dabei ein eigentlich unzulässiges Vermischen biologischer Tatsachen und Fakten und eine Psychopathologisierung von gesunden Menschen betrieben. Völlig ungeachtet der Effekte auf die Betroffenen.
Betrachte ich mein Leben als Kind und Jugendliche, als Studentin, als Frau, als Arbeitnehmerin und auch als Mutter, so sehe ich viele Situationen, in denen ich mich nicht wohl fühlte – allein aufgrund meines Geschlechts und die daran geknüpften Erwartungen an mich. Meist schnitt ich mir als Reaktion die Haare ratzeputzekurz, oder ich setzte einen Zylinder auf; als 14-Jährige zog ich mir die alten Pullover meines Vaters an (das Gegenteil von kurvenbetonend!). Später verweigerte ich eine Zeit lang die Rasur meiner Beine... Das mag jetzt witzig klingen und ich will es auch nicht künstlich dramatisieren. Aber wenn Doing Gender als Indikator für eine nichtgestörte Identität benutzt wird, kann plötzlich viel an solchen symbolischen Kleinstrebellionen hängen.
Auch gegen dieses Buch möchte ich nun am liebsten rebellieren. Aber sechs Kapitel lang hatte ich mich bis dahin recht gut informiert gefühlt. Vielleicht war ich nicht an allen Stellen restlos überzeugt von den scheinbar „wissenschaftlichen Fakten“, insgesamt aber hatte ich viel gelernt. Der Aufsatz von Markus Hausmann „Kognitive Geschlechtsunterschiede“ war durchaus differenziert und entsprach vollkommen meiner Haltung, mit der ich an das Buch herangegangen war: Ich wollte mehr über die Biologie der Geschlechterunterschiede wissen. Wollte mir ein eigenes Bild davon machen, was wirklich genetisch und neurologisch „feststand“, wollte selbst ergründen, welche Mechanismen untersucht wurden, welche Fragen offen blieben. Denn das ist auch wichtig – und deswegen lese ich trotzdem weiter.
Katrin Rönicke schreibt in dieser Kolumne über Gender- und Bildungsthemen, zuletzt über ehrenamtliches Engagement von Jugendlichen. Sie kolumniert immer mittwochs im Wechsel mit Verena Reygers, die sich mit Genderthemen in der Musikbranche befasst.
Kommentare 39
Es ist so grauenvoll: Wenn Kinder über den Tellerrand ihrer Biologie (mehr kann ja das Geschlecht niemals sein...) schauen, haben sie GIS...
Es ist ja auch schon eine medikamentös zu behandelnde Krankheit, daß sich im Alter der Hormonspiegel ändert, sprich, daß Geschlechteridentitätsfragen womöglich weniger wichtig werden. Solange sich Menschen hauptsächlich über das Geschlecht identifizieren, werden wir mit solchen Phänomenen konfrontiert sein. Traurig nur, daß sich "Wissenschaft" da auf die Seite der regressiven Biologie stellt und damit gegen Kultur und Zivilisation, die immer vom Überschuß über Natur und Biologie hinaus leben. Da wird die Herrschaft der "Geschlechtsidentität" noch medikamentös verlängert - ich kann das nur antiaufklärerisch nennen. Laßt uns Menschen werden, Mann und Frau sind wir eh schon genug.
Danke für den Beitrag, Frau Rönicke!
Je älter ich werde, desto weniger verstehe ich die Idee, Verhaltensmuster an Gene zu binden. Bis auf ganz wenige, elementare biologische Vorgänge ergibt es absolut keinen Sinn, Kleidung, Jobs, Hobby, häusliche Tätigkeiten, Kinderbetreuung oder was auch immer aufgrund von Chromosomen vorzuschreiben.
Es hat mich etwas Zeit gekostet, aber inzwischen ist es wahnsinnig befreiend, mir aus allen Sets jeweils die Aspekte heraus zu suchen, mit denen ich mich wohl fühle und die ich der Situation am besten angemessen finde.
In Bremen wird man übrigens als Mann im Rock praktisch überhaupt nicht mehr groß beachtet.
"Laßt uns Menschen werden, Mann und Frau sind wir eh schon genug."
hahaha, selten so gelacht!!! geschlechter sind ja so antimenschlich... unmenschlich...
mach doch was du willst! warum dürfen denn andere nicht an ihren geschlechterrollen festhalten und gefallen finden?
"[...] auf die seite der regressiven Biologie stellt und damit gegen Kultur und Zivilisation [...]"
oha! durch kultur und zivilisation entkommen wir also dieser ekelhaft faschistoiden biologie und erschaffen so etwas wie den übermenschen? ich dachte den übermenschen schaffen wir durch manipulation der biologie und nicht durch ihre negation. egal, hauptsache wir schaffen den übermenschen oder?
"[...] (mehr kann ja das Geschlecht niemals sein...) [...]"
schon wieder diese gottserbärmliche biologie... die gehört aber wirklich an die wand gestellt.
[...] ich kann das nur antiaufklärerisch nennen [...]
rischtisch! und du erklärst dir die welt, wie sie dir gefällt. realität ist eh nur was metaphysisches und für logisch beschränkte
Vielen Dank an Katrin Rönicke für diese richtige Einschätzung zu „Das transsexuelle Gehirn“. Habe ich zwar selbst nicht gelesen, scheint aber nach dem Abstract aus dem typischen biologischen Schubladen-Denken zu kommen.
Gerade die Überwindung von angeblichen Grenzen führt doch dazu, das mensch weiter kommt. Und warum sollte der vielgepriesene Mittelweg ausgerechnet bei der Einteilung in männlich-weiblich nicht der richtige sein?
Ok, dein Kommentar war jetzt ein ziemliches Eigentor, soviel kann ich dir als Unbeteiligter schonmal versichern, wenn's dir darum ging, dann mein Lieber, dann kannst du geschwollener Brust stolz drauf sein.
["Laßt uns Menschen werden, Mann und Frau sind wir eh schon genug." philmus]
"hahaha, selten so gelacht!!! geschlechter sind ja so antimenschlich... unmenschlich..."
Ich weiß jetzt nicht, ob ich ausführen soll, wie sehr ich darüber gelacht habe, oder ob mich deine rundimentär ausgeprägte Lese- und Textverstehenskompetenz nachhaltig traurig gestimmt hat.
Philmus hat damit gemeint, dass wir uns einfach nicht auf dieses Du-Frau-Ich-Mann-Ding (v.v.) versteifen oder überhaupt einlassen sollen, sondern uns eben frei davon einfach als Menschen sehen sollen. Das heißt, uns eint alle gleichermaßen, ein Mensch zu sein und uns trennt alle gleichermaßen die Verschiedenheit unserer Persönlichkeiten.
"mach doch was du willst! warum dürfen denn andere nicht an ihren geschlechterrollen festhalten und gefallen finden?"
Mal abgesehen, dass natürlich jeder die (sehr eingeschränkte (Neurobiologie, Erfahrungen, Psychologie, usw.)) Wahlfreiheit hat, ist genau das auch wieder das Problem. Eine Versteifung auf eine aufdiktierte Rolle, egal welcher, ist sicher alles außer ein Akt von Freiheit und sicher auch nichts, was man normativ unterstützen müsse.
Und die Frage ist ja auch, ob die Menschen nicht wesentlich glücklicher wären, wenn sie sich als Mensch und als Individuum in erster Linie und nicht eben an erster Stelle als Frau oder Mann sehen würden (mal ganz davon abgesehen, dass jede Gesellschaft ganz andere Rollenbilder entwirft, von denen sie annimmt, sie seien absolut). Ich glaube schon - es gibt nicht wenige, die unbedingt gefallen wollen in einer ihnen aufdiktierten sozialen Rolle und zunehmend immer unglücklicher darin werden. Und das ist auch soziologischer Konsens.
["[...] auf die seite der regressiven Biologie stellt und damit gegen Kultur und Zivilisation [...]"]
"oha! durch kultur und zivilisation entkommen wir also dieser ekelhaft faschistoiden biologie und erschaffen so etwas wie den übermenschen? ich dachte den übermenschen schaffen wir durch manipulation der biologie und nicht durch ihre negation. egal, hauptsache wir schaffen den übermenschen oder? usw. (ich will nicht alles zitieren)"
Mal ganz davon abgesehen, dass die jeweilige Kultur immernoch den größten Einfluss auf Rollenbilder hat und unser momentaner biologistischer Kurs einfach zu dieser Annahme führt, es müsse biologisch gegeben sein, - und ich Philmus somit da entschieden widersprechen muss - , ist dein Geschreibsel echt peinlich und es zeigt, dass du die Ausführung in keinster Weise verstanden hast.
Es geht nicht darum, einen ÜBERmenschen zu kreieren, sondern überhaupt erstmal das Verständnis zu schaffen, überhaupt einer zu sein. Also nicht "Ich, die Frau/Ich, der Mann", sondern in erster Line: "Ich, der Mensch".
Mal ganz davon abgesehen, dass das Wort "Übermensch" schon reichlich pervers ist und auch durch Nietzsche nicht besser wird.
"rischtisch! und du erklärst dir die welt, wie sie dir gefällt. realität ist eh nur was metaphysisches und für logisch beschränkte"
Wtf? Metaphysik und "logisch beschränkte" in einem Satz zu erwähnen, ohne die Worte "nicht für" o.ä. zu benutzen, ist wirklich eine Leistung.
Sag mal, weißt du überhaupt, was Metaphysik ist? Und kannst du mir einen "logisch beschränkte[n]" zeigen, der was von Metaphysik versteht?
Fragen über Fragen, ohne die Hoffnung auf sinnvolle Antworten...
:DDD alles klar...
außer gelaber und beleidigung nix gewesen. da passt es ins bild, dass du den zusammenhängen meiner ausführung nicht folgen kannst.
macht nix, nimms dir nicht zu herzen, deine kultur ist sicher nicht daran schuld. wohl eher die biologie.
ahoooi
Sobald ich nach außen gehe
um Grenzen zu überschreiten
bin ich zuvor schon im innern
über sie hinausgestiegen…
Kindeserziehung | 28.03.2011 15:45 | Katrin Rönicke
“Deswegen lasse ich beiden Kindern ihre Freiräume, in denen sie sich einfach entwickeln können, wie es ihnen passt. Das Gute ist, dass ich mit einem Jungen und einem Mädchen gesegnet bin. "Du und dein kleines Gender-Experiment", sagt mein Mann immer schmunzelnd, wenn ich mich darüber freue, weil ich so an den beiden ausprobieren kann, ob und wie geschlechtersensible oder "-neutrale" Erziehung funktioniert.“
Als ich das las, war ich mir nicht mehr so sicher, ob es Ihnen, um das Wohlergehen Ihrer Kinder geht oder eher darum, alles dafür zu tun damit Ihre pädagogischen Vorstellungen andere (angepasstere) pädagogische Auffassungen widerlegen.
Unabhängig davon, dass Ihre Sichtweise aus den gelebten Erfahrungen Ihrer eigenen Kindheit herrühren und noch immer ein traumatisches Schuldgefühl auf Ihnen lastet: Kann es durchaus sein, unbeabsichtigt etwas zu wiederholen, in der Hoffnung dieses mal aufmerksamer zu sein?
“Bis heute muss ich oft daran denken, wie wir Kinder mit Stephan umgegangen sind, wie grausam wir waren und dass ich nichts davon infrage gestellt hatte…“
In den 70er Jahren sind pädagogische Sinnesrichtungen die ihrem Model nahe kommen in jeglichen verschieden Abwandlungen praktiziert worden bis hin zu antiautoritären Erziehung.
Doch das Ausschlagebene der Unterschied heute gegenüber den 70er, ist, dass die, gegenwärtigen gesellschaftlichen Gesamtverhältnisse grundlegend andere sind.
“Das Gedächtnis des Menschen ist das Vermögen, den Bedürfnissen der Gegenwart entsprechend die Vergangenheit umzudeuten…
…Wer seine Vergangenheit ignoriert, ist dazu verdammt sie zu wiederholen“
(Santayana)
@j.kelim
"Doch das Ausschlagebene der Unterschied heute gegenüber den 70er, ist, dass die, gegenwärtigen gesellschaftlichen Gesamtverhältnisse grundlegend andere sind. "
Bravo, Sie haben Helmut Kohls "Wende" voll verinnerlicht! Was soll denn heute anders bzw. grundlegend anders sein? Glauben Sie die Globalisierung zwingt uns jetzt zu einer anderen Kindeserziehung? Oder der Islam? Oder das Internet?
Nein, es ist nur der Konservativismus, der sich leider wieder breit gemacht hat. Was einmal ging, soll jetzt nicht mehr gehen. Es kann nicht sein was nicht sein darf.
@Dice
In den 70er Jahren gab es:
Weder Klassifizierung oder Stigmatisierung von Hartz IV Kindern noch eine Unzahl privater Kindertagestätten, Internate, welche heute wie Pilse aus dem Boden schießen, Stress ohne Ende – Leistungszwang im Kindergarten – zweisprachig - ein muss- aus Angst das Kind könnte versagen und aus seiner Klasse/Kaste fallen hinab in die Hauptschule zwischen "Unterschicht“ Kindern.
Gegenüber dem, was uns heute als Freiheit verkauft wird, waren die 70er Jahre kreativ, Schöpferisch – nonkonformistischer als heute -
Wo leben Sie?
Kinder sind weniger selbsttätig, sie konsumieren zunehmend. So werden Drachen nicht mehr selbst gebaut, sondern gekauft.
Kindliche Erfahrungen werden durch die Medien geprägt. Dies sind Erfahrungen aus "zweiter Hand", die die Kinder nicht selbst erlebt haben und die ihnen Sinngebungen und Bedeutungen vorfabriziert vermitteln.
Es ist eine zunehmende Institutionalisierung, Standardisierung und Expertisierung der Erziehung zu verzeichnen. Kindheit wird zunehmend normiert. Eltern sind heute unsicher, wie sie die Erziehung ihrer Kinder im Rahmen ihrer familiären Bedingungen bewerkstelligen können. Eine Fülle von Erziehungsratgebern (auch schon für werdende Eltern) deutet auf dieses Phänomen hin. Vielfältige Beratungsstellen für alle Lebens- und Erziehungsfragen erleben einen nachhaltigen Boom.
Quelle:
www.kindergartenpaedagogik.de/940.html
"j.kelim schrieb am 20.04.2012 um 12:17"
"So werden Drachen nicht mehr selbst gebaut, sondern gekauft. "
Spruch des Tages, volle Zustimmung,
und Fahrradfahren und den Baum hochklettern können sie heute vor lauter "blaggberries" und X - Box auch nicht mehr...
Geschlechter sind nicht antimenschlich, aber es ist eine menschliche Fähigkeit, über das biologische Geschlecht hinauszugehen. Das heißt nicht, unter Umständen eine kulturell gegebene Rolle nicht auch einfach leben zu können - nur es gibt ja genug Menschen, denen das nicht reicht, oder denen das garnicht gelingt, weil sie die angeblich genetisch festgelegten Eigenschaften garnicht besitzen, wie z.B. Mutterliebe oder Jagdtrieb. Als Menschen haben wir die Chance, das zu tun, was wir am besten können, und das heißt dann auch mal, aus der Rolle zu fallen.
Wenn für Dich dieser Begriff von Freiheit schon ins übermenschliche reicht, nimm doch einfach zur Kenntnis, daß das Thema hier die Pathologisierung von frühkindlichen Rollenabweichungen war und nicht eine irgendwie gefühlte Aggression gegen biologische Gegebenheiten.
"Als ich das las, war ich mir nicht mehr so sicher, ob es Ihnen, um das Wohlergehen Ihrer Kinder geht oder eher darum, alles dafür zu tun damit Ihre pädagogischen Vorstellungen andere (angepasstere) pädagogische Auffassungen widerlegen. "
wenn ich im Privaten bin, handele ich als Mutter und auch mit der damit verbundenen Verantwortung: Wohl meines Kindes. Prio 1. Auch wenn ich in 90 % Prozent aller Alltagssituationen rätseln muss, was denn jetzt das Wohl meines Kindes ist. Aber hey - das ist eine andere Problematik.
Angewandt auf obige Thematik bedeutet das: Mein Sohn hat rosa aus der Liste seiner Lieblingsfarben gestrichen. Ich kann nur vermuten, wieso. Aber kein Sekündchen dachte ich daran, ihn in seiner Entscheidung NICHT zu unterstützen!! Er entscheidet und ich kann allenfalls fragen, warum er wie entscheidet. aber ich werde seine Entscheidungen in solchen Fällen genausowenig durch meine Ideologie verhindern, wie seine eigenständige Auswahl seiner Freunde und viele andere Dinge... das ist absolut nicht meine Aufgabe.
Genauso ist es übrigens dazu gekommen, dass er einen Rock hat: Er wollte ihn. Das Unnormale war nur meine Reaktion: die wenigsten Eltern hätten ihn dann auch wirklich gekauft.
"und Fahrradfahren und den Baum hochklettern können sie heute vor lauter "blaggberries" und X - Box auch nicht mehr..."
naja, naja... jetzt wollen wir aber nicht zu viel Kulturpessimismus betreiben, oder??
es stimmt schon, dass Kindern heute viele Freiheiten, viel Raum der Selbstentdeckung etc... durch vermehrte Konsumangebote und vermehrte Normierungen eher schwer zugänglich sind. Aber: die meisten Kinder, die ich kenne, können sehr gut Drachen basteln, Fahrrad fahren und auf Bäume klettern.
Ich gebe zu, zwischen biologischen und kulturellen Rollenmustern nicht allzuscharf zu unterscheiden: daß der biologistische Ansatz da zu Verwirrung führt, sehe ich wie Sie. Für meine Grundrichtung, daß eine wesentliche Fähigkeit des Menschen darin besteht, solche "Gegebenheiten" zu überwinden (transzendieren klingt wohl zu metaphysisch ;) und den Bereich der Freiheit immer zu erweitern, ist es nicht so entscheidend, ob es jetzt angeblich biologische oder "nur" kulturelle Rollen sind, die wir überschreiten.
Frau Rönicke,
ich weiss nicht wie das in Deutschland ist,
nach 12 Jahren im Ausland:
Mein Schwager, 25, weiss kein Frahrad fahren und hat so komische Tic's, Kopfzucken und so.
Die 17 - jährige Nichte und 14 jährige Neffe meiner Frau können weder Fahrad fahren noch schwimmen, aber in Facebook kennen sie sich prima aus...
Es sind keine Einzelfälle in einem 100 Millionenvolk, sondern die Regel.
Das mag in Deutschland anders sein, aber fragen sie mal den Rest der Welt...
Kulturpessimistisch betrachtet...
@j.kelim: "[i]Weder Klassifizierung oder Stigmatisierung von Hartz IV Kindern ... Gegenüber dem, was uns heute als Freiheit verkauft wird, waren die 70er Jahre kreativ, Schöpferisch – nonkonformistischer als heute -[/i]"
Kommt ganz drauf an, wo man damals als Kind aufgewachsen ist, und ob man selber ein "Armen"-, "Queer"- oder "Geek"-Kind war.
@j.kelim
Also ich war in den 70ern Kind und habe heute selbst Kinder in verschiedenen Altersklassen. Meine Wahrnehmung ist, dass das Leben als Kind heute wesentlich entspannter ist als früher.
Zu meiner Zeit gab es viel Stress wegen des im Vergleich zu heute schlechten Lebensstandards. Wir hatten zum Beispiel aus ideologischen Gründen keinen Fernseher, andere hatten ihn aus finanziellen Gründen nicht. Es gab prinzipiell pro Haushalt höchstens ein Auto, das heißt man konnte sich nie irgendwo abholen lassen, ich habe viel Zeit auf einem alten Mofa verbracht. Und noch mehr Zeit damit es zu reparieren. Aktuelle Musik musste man sich in den wenigen internationalen Sendungen im Radio mit dem Cassettenrekorder aufnehmen, einfache technische Geräte wie z.B. eine Spiegelreflexcamera oder eine Stereoanlage kosteten ein Vermögen, jedenfalls aus Sicht eines Jugendlichen. Der Stress bezüglich der Kleidung war vielleicht geringer, weil wir alle mit Parka und der obligatorischen Bürste rumliefen, aber meine Kinder haben sich davon heutzutage auch nicht beeinflussen lassen und tragen was sie wollen bzw. gerade billig bekommen.
Am schlimmsten kommt mir aber im nachhinein das Defizit an Information vor. Ich habe tagelang in der Stadtbücherei nach Information für meine Referate gesucht. Viele Dinge konnte man gar nicht herausbekommen. Schule war eine Angstveranstaltung, weil man quasi auf jedes Wort eines Lehrers angewiesen war. Und die kamen zu Hälfte noch aus dem Krieg und waren auch entsprechend drauf.
Der Konsum war genauso wichtig wie heute, nur viel ineffektiver, da alles im Verhältnis viel teurer war. Wenn man das Elternhaus verließ hatte man vielleicht 30 LPs, das war außer den Cassetten die ganze Ausbeute der Jugend. Man hatte jede Menge Musik, Kultur etc. verpasst und dafür viel viel Zeit in Büchereien und an Bushaltestellen usw. rumgehangen. Vertane Zeit.
Wenn Sie so kulturpessimistisch auf die heutige Jugend sehen, müssen Sie die heutigen Gewohnheiten der Erwachsenen ändern. Die sind nämlich zu faul eine Radtour zu machen, ein Spiel zu spielen, etwas ordentliches zu kochen. Stattdessen wird ferngesehen oder im Internet gesurft. Meine Kinder verbringen ihre Zeit auf Facebook oder Twitter, das ist auch nicht anderes als an der Bushaltestelle abzuhängen. Nur sicherer und wärmer.
@tlacuache
In Deutschland gibt man den Kindern Ritalin (Kids/Kokain)
Was für ein Luxus, wenn ich an AN1 oder Captagon zurückdenke,
So ist das ein unterschied zwischen Rennrad- und Holland-Fahrrad
@Katrin Rönicke
Danke! Für Ihre Antwort.
In einem Buch las ich einmal folgendes:
Man kann sagen, dass wir uns im Spiegel der Augen unserer Mutter erkennen lernen.
Friedrich Hebbel prägte es poetisch:
So dir im Auge wundersam
Sah ich mich selbst entstehen.
@Red Bavarian
Das stimmt! - Es Komme nur darauf an, welcher Auffassung ich nachgehe.
Ist eine Hose eingerissen wurde sie genäht. Einen Flicken drauf und fertig.
Deswegen musste sich kein Kind schämen, außer vielleicht, wenn es in kurzen Lederhosen zu Schule geschickt wurde, während die anderen Kinder lange Schlaghosen trugen. Von denen wiederum so manche Mutter kurzerhand ein Stück Stoff nahm und den Schlag selbst einnähte.
Heute ist es umgekehrt eine Jeans wird eingerissen zerflettert und als Markenjeans teuer verkauft.
Das ist nur ein Beispiel.
Ich will damit verdeutlichen ob jemand in die Hauptschule ging oder aufs Gymnasium, das kümmerte die Wenigsten, denn Arbeit gab es genug und wer es vorzog, erst einmal durch die Gegend zu trampen via Amsterdam, Paris, Rom, Kreta, der machte sich um die Zukunft wenig Gedanken.
Gegenwärtig heißt es nur noch Leistung – Verantwortung – Leistung – Auch bedeutet ein Hauptschüler zu sein, prekäre Unterschicht Versager.
“…hat sich nicht genug angestrengt!“
@Dice
Danke! Für diese Offenheit.
Ich gebe Ihnen annähernd recht. Was Sie beschreiben entspricht Ihrer Wirklichkeit, wie Sie ihre Jugend erlebt, welche Ansprüche Ihnen gewichtig waren. Ich hoffe, Sie akzeptieren, dass es ebenso Menschen gibt, denen diese Dinge, die Ihnen wichtig erschienen, weniger oder überhaupt nicht
Bedeutsam waren.
Sie haben es ja selbst angesprochen. Zusammen mit Freunden ins Kino zu gehen oder auf ein Konzert, das ist ein Ereignis auf das man eine Woche lang, sich darauf freuen konnte. Eine Art von Gefühlsempfindung, welches heute kaum noch irgendwo gelebt wird. Eine Nachtwanderung, viele Dinge die von Hand hergestellt wurde. An einem Mofa würden die wenigsten heute herumschrauben: (Kauft man sich lieber gleich neu bei eBay) manch einer ist dadurch ein guter Mechaniker geworden.
Ich will ausdrücken, dass es noch andere Wirklichkeiten gibt, welche ebenso wahr sind, wie die Ihre.
Doch eines fällt mir immer wieder ganz besonders auf:
Selten sehe ich lächelnde Gesichter. Das gilt für Erwachsene und ebenso für Kinder, wobei manche Kinder in ihrer Ausdrucksweise und Mimik kaum noch von denen der Erwachsenen zu unterscheiden sind, wenn man nicht wüsste, das es noch Kinder sind.
merkwürdig nur, wenn eine Mutter über GIS bei ihrem Sohn schreibt, dann interessiert das, da sie ja die in Widersprüchen Erziehende sei.
Wenn ein Mann als Vater in vergleichbarer Position darüber schreibt, dann ist das Thema Väter und die Suche/Findung nach geschlechtlicher Identität ein randständiges bzw. nicht vorkommendes - denn die Zuständigkeit der Weiber für den männlichen Nachwuchs ist in postmateriellen Zeiten ein Besitzstand, der patriarchalen Strukturen behende in die Hände spielt, da die realen Väter durch weiblich besetzte Institutionen von der Sorge um den eigenen Nachwuchs doch sehr weitgehend entlastet werden und darüber nicht einmal mehr nachdenken müssen.
Auf dieser arbeitsteiligen Basis errichtet sich - pädagogisch fundiert - eine doch sehr selbstgefällige Pädagogik zuweilen.
Schade für die Jungs, die dahingehend übrigens niemals eine zweite Chance haben, im kleinen Unterschied zu den Komfortzonen von Mädchen. Was denen aber im Berufsleben auch nix nützt, weil ihre Lebensentwürfe das eine, die individuelle Bewältigung das andere sind.
Scheint so, als sei das Publikum in erster Linie an der Erhaltung dieses geschlechterbinär orientierten Status Quo interessiert - die Klagen über nicht entwicklungsfähige Jungen/Männer/Väter sind ja längst Teil unserer Kultur und als solche ein systemimmanenter Bestandteil der Einrichtung von Feministinnen im Interieur des Kapitalismus.
Versöhnt euch und bildet irgendeinen ideologisch wasserdichten oikos. Aber von den Söhnen des industriegesellschaftlichen Erziehungsregimes erwartet keine Anerkennung noch Liebe.
I.
@Dice
Ich habe noch ein wenig über Ihre Aussage nachgedacht und erinnere mich, wie die Generation vor mir, als Erziehungsmittel gerne zu uns Kindern sagte, wie schwer sie es in der eigenen Jugend hatten und dass heute alles viel leichter ist.
Wenn solche negativen Erinnerungen wiederholt wiedergegeben werden, dann übernehmen die Kinder diese Einstellung und später dann, wenn sie selbst erwachsen sind und eigene Kinder heranbilden, erinnern sie sich an diese Worte, welche dann bewirken, nur die Dinge zurückzuerinnern, welche anstrengend und unangenehm für sie war, um sie nun den eigenen Kindern gegenüber genau in den selben Worten mit auf den Weg geben: “wie froh doch ein Kind heute sein kann, dass es jenen und dieses tun kann und wie schwer doch die eigene Kindheit war.“
Manchmal ist es gut sich auch an die schönen Dinge zu erinnern und sie den eigenen Kindern zu vermitteln, damit die Kinder empfinden können dass es - sowohl als auch, - schöne und nicht so schöne Dinge gibt und jede Zeit ihr eigenes Geheimnis und Wunder gebiert.
Nachtrag und ein alternativer Lesetipp zur Herausbildung geschlechtlicher Identität - hier ausnahmsweise mal mit Fokus auf die der männlichen:
"Seit den 1970er Jahren wird im Konzept der Triangulierung die Notwendigkeit des Zusammenwirkens von Mutter und Vater für die kindliche Entwicklung diskutiert. Der emotionale Abstimmungs- und Anerkennungsprozess in der
familialen Triade gilt seitdem als Basis für einen gesunden psychischen
Strukturaufbau.
In der Moderne werden die Bedeutung des Vaters und das väterliche Prinzip
– trotz der feuilletonistisch verkündeten neuen Väterlichkeit – allerdings zunehmend
an den Rand gedrängt. Damit stellt sich die Frage, wie die Rolle
des Dritten auch durch pädagogische oder psychotherapeutische Institutionen übernommen werden kann."
(Frank Dammasch - Ffm 2008
Triangulierung und Geschlecht
Das Vaterbild in der Psychoanalyse und die Entwicklung des Jungen
ISBN 978-3-86099-873-1)
Insoweit die industriegesellschaftliche Dekonstruktion von Väterlichkeit/Vaterfunktionen und deren Delegierung an Erziehungs - und Bildungseinrichtungen für die Genderkonstruktion konstitutiv geworden ist, darf es nicht erstaunen, wenn GIS-Erklärungsmuster Einzug in die - nicht zuletzt durch frauenbewegte studierte Mütter - akademisierte familiäre Erziehung halten, denn diese sind ja eine antwortsuchende (gerade bzgl Jungen bzw. Söhne verunsicherte) Zielgruppe der VerfasserInnen.
Nicht wenige dieser Mütter scheitern mit ihren Erziehungs"konzepten" an den Unzulänglichkeiten der Elternbeziehung aufgrund der geschwächten bzw. triangulierungsuntauglichen Vaterseite und der diesen Ausfall letztlich nur kompensierenden sog. Sozialisationsinstanzen (KiTa, Schule).
"Durch die Verringerung überzeugender väterlicher Autorität innerhalb der Familie hat das Kind eine viel größere Möglichkeit als früher, seine ödipalen Konflikte offen auszutragen. Dieser (geschlechtl. Identität bildende) Prozess bringt nicht nur größere Freiheit, sondern er kann auch größere Richtungslosigkeit zur Folge haben..."
wußten schon A. Mitscherlich.
Wie´s aussieht hat sich aus dieser Richtungs - eine Orientierungslosigkeit entwickelt bzw. vererbt, die durch die Überlagerung der Ursachen bzw. des Kerns der Identitätsproblematik mit allerlei wiss. Theorien/Erklärungsmustern und der bedeutungsüberfrachtenden Pädagogisierung der kindl. Lebenswelten das zugrundeliegende Manko der institutionell statt väterlich substituierten Triangulierung als Ausgangsbasis für geschlechtsbezogene Identitätsentwicklung - gerade bei Jungen - verschleiert.
Mitursächlich scheint mir auch die sich seit den 1970ern expansiv ausprägende Präferenz von Frauen und Müttern nach geschlechtsinterner Kommunikation, die auf der sozialen Ebene die durch die räuml. Trennung von Arbeit und Wohnen ergebende Tendenz zu Männer/Väter-freien Zonen noch erheblich verschärft und die Abstände der männl./weibl. Sozialisation deutlich - bis zur Anschluß/Empathieunfähigkeit - erhöht hat.
Mithin kreisen Jungen/Männer/Väter um den erst seit wenigen Generationen weibl-weibl dominierten Erziehungskomplex wie sich zunehmend entfernende Satelliten und werden auf diesem Wege ihrer Triangulierungsfunktion/pflicht ledig bzw. strukturell entmündigt.
Auch eine Form der Emanzipation, oder? (wäre sie nicht so repressiv)
Ob allerdings die Töchter/Frauen/Mütter dadurch auch nur einen Hauch glücklicher werden, darf bezweifelt werden - immerhin haben so Psychologinnen, Therapeutinnen, PädagogInnen u.a. weibl. Personal ein zusehends ausuferndes Arbeitsfeld, das sich bei aller Professionalisierung typischerweise um Kind/er Familie zentriert, doing gender as it best...
^^
I.
Weitere Pflichtlektüre für Mütter eines Sohnes/von Söhnen:
Frank Dammasch (Hrsg.)
>Jungen in der Krise. Das schwache Geschlecht? (Ffm 2008, )
„Dazu gehört, dass Jungen stärker als Mädchen ihre Identität schon von klein auf auch im motorisch und körperlich agierten Spannungsfeld von Begrenzung und Grenzüberschreitung entwickeln. Das lustvolle Überschreiten von Grenzen und probeweise Eindringen in fremde Räume scheinen hierbei auch evolutionär notwendige soziobiologische Probehandlungen bei der Bildung phallisch-sexueller Identität zu sein, die später die Integration von Aggression und Libido […] ermöglicht. [...] so brauchen Jungen den sozialen Rahmen, um phallisch Eindringendes, Grenzen Überschreitendes spielerisch zu erproben.
Die Prokreativität einer Kultur ist unter anderem auch von der libidinösen phallischen Aktivität ihrer Männer abhängig. Psychobiologisch notwendiges spielerisches Grenzüberschreiten und Erproben [… aber] sind bei den mit frühkindlicher Bildung befassten Frauen in Misskredit geraten und werden abgelöst vom einzig gültigen Ideal sozialer Kompetenz und symbolischer Spiel- und Bastelfähigkeit in der aufeinander abgestimmten Gemeinschaft.“ (S.19)
(was nicht heißt, daß das weibl. Personal qua Geschlecht
unmittelbar verantwortlich ist)
weiter
Zu den Folgen von mütterlicher Alleinerziehung (faktisch, nicht haushaltszentriert betrachtet, die Regel in den gängigen entvaterten - inkl. living-apart-together-Partner/Elternschaften)
„Jungen und Männer, aufgewachsen ohne die frühe Erfahrung eines aufeinander bezogenen Elternpaares, nur in der Enge einer Dyade mit einer Mutter, die gleichzeitig das Getrenntsein spiegelt, sind es, die die Abhängigkeit fürchten und die männliche Unabhängigkeit überbetonen müssen. Vielleicht ist es Flucht vor der Abhängigkeit von der Mutter und die männliche Unfähigkeit, die eigene Identität in emotionalen Abhängigkeitsbeziehungen flexibel zu überarbeiten, die dem Jungen das Annehmen von Hilfe und das Lernen von Dritten schwerer macht als den Mädchen.“ (ebd. S.27)
Volltext des ersten Kapitels
www.pedocs.de/volltexte/2010/1699/pdf/Dammasch_Die_Krise_der_Jungen_2008_D_A.pdf
Mal sehen ob und wenn ja wie solche Beiträge auf dF rezensiert und ggf. diskutiert werden.
Ein Junge im Rock hat keine GIS, aber er könnte zur Störung in einem stigmatisierenden Erziehungs - und Bildungssystem werden, daß über die sog. Erziehungspartnerschaft mit Müttern die Stereotypisierung der Geschlechtsrollen institutionalisiert hat, in denen sich letztlich die Geschlechter - als Ordnungsvorstellungen reproduzieren.
I.
Um so einen Satz: „Der Begriff „Doing Gender“ beschreibt die soziale Praxis, Geschlechterrollen performativ zu schaffen. Das ist völlig losgelöst von der Betrachtung des biologischen Geschlechts.“ ohne zu stutzen niederschreiben zu können, braucht man einen festen Glauben, nicht? Wenn wir nicht einer zweigeschlechtlichen Art angehören würden, könnten wir die Kategorie ‚Geschlecht’ gar nicht denken und wahrnehmen. Ohne Bezug zu ‚Sex’ gibt’s schlicht kein ‚Gender’, ‚Desire’ und keine Geschlechtsidentität, in welchen historischen und sozialen Ausformungen auch immer.
Was das Haben angelangt, so erinnere ich mich, dass Anfang/Mitte der 70er, als ich in der bayerischen Dorfwelt aufgewachsen und in die Schule gegangen bin, diejenigen negativ aufgefallen sind, die wohlhabend waren, während die Mehrheit von uns das nicht war. Geändert hat sich das, als ich Ende der 70er/Anfang der 80er in der Kleinstadt in die Realschule und dann die Fachoberschule gegangen bin. Dort ist der Jugend-Konsumismus angekommen: damals Aktenkoffer statt Schulranzen, multifunktionale Digitaluhren statt Analoguhren, teurere Klamotten usw. Ich hatte das alles nicht, habe jedoch aus der Not eine Tugend gemacht, und mir eine alternative Haltung zugelegt, die ich später zur politischen Einstellung weiterentwickelt habe.
"Gegenwärtig heißt es nur noch Leistung – Verantwortung – Leistung – "
Ja, die Leistungs- und Wettbewerbsgesellschaft hat heute voll durchgeschlagen. Andererseits hat es in der finsteren bayerischen Dorfwelt anderes Horrendes für uns nichtkompatible Kinder gegeben.
auf die Gefahr hin, zu langweilen bzw. tauben ohren zu predigen...
"Geschlecht" ist ein soziales Verhältnis. In diesem sind "Kultur" und "Natur" immer schon gemeinsam gegeben (es lässt sich schlicht nicht rekonstruieren, was Natur und was Kultur ist, daher ist es ethisch und demokratisch geboten, das Soziale, d.h. Veränderbare zum Gegenstand der Analyse zu machen).
@ideefix: Sie zitieren: "Das lustvolle Überschreiten von Grenzen und probeweise Eindringen in fremde Räume scheinen hierbei auch evolutionär notwendige soziobiologische Probehandlungen bei der Bildung phallisch-sexueller Identität zu sein, die später die Integration von Aggression und Libido […] ermöglicht. [...] so brauchen Jungen den sozialen Rahmen, um phallisch Eindringendes, Grenzen Überschreitendes spielerisch zu erproben". Das bestreite ich und behaupte das Gegenteil. Die sozial an Jungen gestellte Erwartung, sich im Wettbewerb gegen andere Jungen und noch stärker gegen Mädchen zu behaupten, lagert sich später in einer phallisch-aggressiven Sexualpraktik ab. Sexuelle Praktiken und ihre symbolische Repräsentation sind von dem "sozialen Rahmen" überformt (Stichwort Missionarsstellung: Von den Sexualpraktiken indigener Frauen verunsicherte Missionare mussten anderen Gesellschaften erst beibringen, wie das mit der überlegenen männlichen Sexualität von Gott bzw. der Natur eigentlich gemeint war). Nicht anders herum. Die vage Analogie des Eindringens und der Grenzüberschreitung leuchtet mir jedenfalls nicht ein, bzw. ist der blankeste und hanebüchendste Sexismus; Männer sind also qua ihrer naturgegebenen Libido bestimmt zu herrschen und zu unterwerfen? Wieso sollte es sich beim Sexualakt nicht um eine kommunikativ-demokratische Aushandlung gegenseitiger sexueller Bedürfnisse handeln können?
@ g.: Sie schreiben: "Wenn wir nicht einer zweigeschlechtlichen Art angehören würden, könnten wir die Kategorie ‚Geschlecht’ gar nicht denken und wahrnehmen." D.h., diesen Gedanken einmal transferiert: wenn wir nicht einer biologisch in "Reiche" und "Arme" polarisierten Art angehören würden, könnten wir die Kategorie Klasse / Schicht gar nicht denken und wahrnehmen. Schon mal was von Soziologie gehört? Oder Geschichte? Soll man studieren können. Hat man übrigens schon mal gedacht, das mit der natürlichen Übereinstimmung von Herkunft und sozialem Stand: In der feudalen Adelsgesellschaft. Das nannte man damals übrigens Adelsgeschlecht. Hatte nichts mit vererbten Privilegien oder sozialen Machtverhältnissen, sondern mit Blut zu tun. Willkommen im Mittelalter.
@whyxy
ein paar Anmerkungen zu:
"soziobiologische Probehandlungen bei der Bildung phallisch-sexueller Identität zu sein, die später die Integration von Aggression und Libido […] ermöglicht. [...] so brauchen Jungen den sozialen Rahmen, um phallisch Eindringendes, Grenzen Überschreitendes spielerisch zu erproben". >Das bestreite ich und behaupte das Gegenteil. Die sozial an Jungen gestellte Erwartung, sich im Wettbewerb gegen andere Jungen und noch stärker gegen Mädchen zu behaupten, lagert sich später in einer phallisch-aggressiven Sexualpraktik ab. Sexuelle Praktiken und ihre symbolische Repräsentation sind von dem "sozialen Rahmen" überformt
1. habe ich damit einen Erklärungsansatz von Prof. Dammasch zitiert, bitte folgen Sie ggf. dem link.
2. geht es darin um die Integration von männl. Agression und phallischer Libido, d.h. um einen Reifeabschnitt bei der Herausbildung genitaler Identität.
Sie behaupten das Gegenteil mit Verweis auf den den Jungen aufgezwungenen Wettbewerb, dem sie ein phallisch-aggressives Grundmotiv einlegen, welches sich später in einer von erlerntem Dominanzverhalten männl. Sexualpraktik als Regelverhalten ausformt?
Das erinnert mich stark an den Schwarzerschen Anti-Penetrations-Mythos, dazu passend ihr Missionarsstellunghinweis...
Zusammenfassend ist ihre Ansicht doch die, das Jungen keine sexuelle Reife-Option mitgegeben werden bzw. sich diese aufgrund ihrer sozialen Defizite keine aneignen können...
Das ist schon recht armselig in der Argumentation und zeugt von einem mythomanisch besetzten Sexualitätsbegriff, schade für Sie, könnte man meinen...
I.
@g.
“Ohne Bezug zu ‚Sex’ gibt’s schlicht kein ‚Gender’, ‚Desire’ und keine Geschlechtsidentität, in welchen historischen und sozialen Ausformungen auch immer.“
Haben Sie wirklich so wenig Fantasie, um sich ohne Bezug auf Sex kein Verlangen usw. vorstellen zu können?
Das fällt mir schwer zu glauben.
Ich kann, viele andere auch.
Wenn ich die letzten Kommentare lese, frage ich mich: von was reden diese Leute?“ Wem nützten alle diese abstrakten Bilder und Vorstellungen?
Jeder von uns ist ein Kind gewesen.
Wieso will sich niemand an die eigene Kindheit erinnern?
Die Autorin Katrin Rönicke verweist auf zuvor von ihr geschriebene Texte in denen sie Erinnerungen sehr offen mitteilt. Sie spricht über eigene Veranlagungen und über die Suche nach Identität und ihren Schwierigkeiten sich selbst zuzuordnen.
Weiterhin von gelebter Erfahrung einem Mitschüler gegenüber und dessen Außenseiterdasein und welche Empfindung das Erleben bei ihr ausgelöst hat.
Jetzt ist sie selbst Mutter und erlebt, dass sich der eigene Sohn einen Rock gewünscht hat. Sei gerät in einen Konflikt der sie an den eigenen Schmerz erinnert und die Gefühle, welche sie damals durchlebte und fühlt die Angst und den Kummer des damals betroffenen Kindes und die Ohnmacht und die Hilflosigkeit gegenüber aufgezwungener Rollenbilder.
Nur – was will die Autorin nun zur Debatte stellen? Was bringt das ihrem Sohn konkret? Wird er dadurch mehr - oder weniger geliebt?
Alle alten und neuen Erkenntnisse und dazu gewonnenen Ansichten sind letztlich Schleuderware Angesichts dessen, ob ein Kind, um seiner selbst willen geliebt, oder neuen ausgedachten Wissenschaftlichen Rollenverständnisse wegen geliebt wird, um später einmal sagen zu können: “Wir haben doch nur das Beste für unsere Kinder gewollt!
Dass er trotzdem ein anderer geworden ist, lag nicht an unserem Verständnis und schon gar nicht an unserer toleranten Einstellung.
Tja, ich schrieb von 'Sex' und nicht von Sex, mithin von der Kategorie als solcher. Ums poppen gings gar nicht. Aber das ist ja immer das Problem bei diesen Diskussionen.
@Katrin Rönicke
Ich glaube Dein Sohn will einfach nur Rock-Musiker werden.
;-)
Sie unterstellen mir Ihren eigenen Biologismus. Das Grundmotiv des Männlichkeitswettbewerbes ist keineswegs "phallisch-aggressiv" in einem biologisch-sexuell determinierten Sinne, sondern ein Aus- und Abgrenzungsmechanismus, bei dem es darum geht, eine Identität als Mann zu konstruieren und dadurch von gesellschaftlichen Privilegien zu profitieren. Ich betrachte Jungen nicht als sozial defizitär, ebensowenig die Penetration an sich als einen aggressiven Akt. Mein Punkt ist, dass Ihr als evolutionär notwendig unterstellter sexueller Reife-Prozess ein historisch-kontingentes Ergebnis sozialer Verhältnisse ist, und in diese Verhältnisse, nicht in die Sexualität, sind Macht, Aggression und Hierarchie eingeschrieben.
Also wenn ich mir den Artikel durchlese, dann hat die Autorin ganz offensichtlich ein eigenes Identitätsproblem, weshalb sie sich offensichtlich so sehr damit beschäftigt. Und vor allem erklärt es auch ihre extreme Aggressivität. Wer selber keine stabile Geschlechtsidentität entwickeln konnte ist halt auch nicht in der Lage rational wägend sich dem Thema zu nähren. Weshalb sie deshalb aber jedem anderen die Entwicklung einer gesunden Identität verweigert (insbesondere ihren Kindern) und jeden mit einer solchen massiv angreift, ist damit auch geklärt.
Mir drängt sich der verdacht auf, dass dies nicht bei wenigen Feministinnen der Fall ist...
"Wer nicht rollenkonform ist, erleidet später außerdem häufiger posttraumatische Belastungsstörungen
Wer nicht geschlechtstypisch spielt wird eher missbraucht
© gemeinfrei, Wikimedia Commons
Boston (USA) - Mädchen und Jungen, die in ihrer Geschlechterrolle nicht so konform sind wie Gleichaltrige, werden eher Opfer physischer, psychischer und sexueller Gewalt. Das fanden US-Forscher in einer Studie mit fast 9.000 Teilnehmern heraus. Die weniger rollenkonformen Kinder hatten außerdem ein erhöhtes Risiko, im jungen Erwachsenalter an einer posttraumatischen Belastungsstörung zu erkranken, wie die Psychologen im Fachblatt „Pediatrics“ berichten.
„Der Missbrauch ging meist von den Eltern oder anderen Erwachsenen zu Hause aus”, sagt Andrea Roberts von der Harvard School of Public Health. “Eltern sollten sich bewusst sein, dass Diskriminierung gegen nicht rollenkonformes Verhalten eines von zehn Kindern betrifft – in einem sehr jungen Alter und mit langfristigen Gesundheitseffekten.“ In ihrer Studie hatte das Forscherteam Daten von Jungen und Mädchen ausgewertet, die 1996 erstmals zu ihrem Gesundheitszustand untersucht worden waren. 2007 luden die Forscher die inzwischen jungen Erwachsenen ein zweites Mal ein und fragten nach ihren damaligen Lieblingsspielzeugen und Freizeitbeschäftigungen. Außerdem wollten sie wissen, welche Vorbilder oder Helden aus den Medien die Kinder gehabt hatten und wie mädchen- oder jungenhaft sie sich selbst fanden. Dann glichen die Psychologen die Daten mit den Informationen zu körperlichen, psychischen und sexuellem Missbrauch der Kinder ab.
Das Ergebnis: Jungen und Mädchen, deren Spielverhalten im Alter von bis zu elf Jahren nicht rollenkonform war, hatten ein erhöhtes Risiko missbraucht zu werden. Bei ihnen kam es außerdem im jungen Erwachsenenalter fast doppelt so häufig zu einer posttraumatischen Belastungsstörung. Warum gerade diese Kinder Zielscheibe von Gewalt werden, wollen die Psychologen nun in weiteren Studien genauer untersuchen. Sie vermuten, dass nicht rollenkonform spielenden Kindern häufiger spätere homosexuelle Tendenzen unterstellt werden – dies könnte ein Grund für Diskriminierung sein. Doch 85 Prozent der untersuchten nicht konformen Kinder in der Studie waren als junge Erwachsene heterosexuell."
Quelle:
www.wissenschaft-aktuell.de/artikel/Untypische_Maedchen_und_Jungen_werden_eher_Opfer_von_Gewalt1771015588297.html
Hallo zusammen,
als ich ca 5 Jahre alt war habe ich mich auch schon Angefangen für die unterschiedlichen Bekleidungsformen der Geschlechter zu Interessieren. In den Fokus nahm ich aber mehr den Rock und mir fiel schon sehr Früh auf, das Mädels Hosen, Kleider und Röcke trugen und Jungs bzw. Männer nur Hosen. Wenig Später begann ich mich dafür zu interessieren, wie sich Frau bewegt, wenn sie nen Rock oder ne Hose Anhat.
Besonders konnte ich das bei meiner Tante sehen, wenn sie sich übern Gartenzaun mit den Nachbarn unterhalten hat zog sie ihre untere Beinhälfte nach hinten/oben und drehte sich leicht hin und her, sodass sich der Rocksaum sanft auf ihren Beinen hin und her bewegte und diese sicher Streichelte. Ich überlegte und dachte so, es ist bestimmt interessant, wie sich das Anfühlt selbst nen Rock anzuhaben und genauso sich zu Bewegen. Meine Tante bewegte sich im Rock eher Harmonisch und Flüssiger, in einer Hose hingegen eher Steifer und nicht so Harmonisch. Eines Tages, ich war für ca. 1 1/2 Stunden allein zu Hause da betrat ich heimlich die Wohnstube meiner Tante und ich hielt Ausschau nach ihren Sachen. Über eine Sessellehne lagen diese dann und der Rock, welchen sie sonst immer Anhatte, hatte sie fein Säuberlich über der Sessellehne Plaziert, so, als würde sie eine ganz besondere Beziehung zu dem Rock haben. Ich merkte mir genau wie sie den Rock dort abgelegt hatte um ihn Später genauso wieder zu Replatzieren. Dann zog ich mir schnell meine Hose aus und nahm mir diesen Rock un zog ihn mir an. Das war ein Gefühl wie beim ersten Sex. Es fühlte sich sehr schön an, nur leider hatte ich das Vergnügen nur sehr kurz da meine Tante jeden Moment von der Arbeit nach Hause kommen konnte. Dieses Erlebnis war für mich so beeindruckend, das ich dies dann öfter haben musste. So war es dann auch.
Wenige Jahre Später zogen wir dann in ein anderes Haus und der Traum schien vorrüber zu sein bis ich da Mamas Kleiderschrank für mich entdeckte. Dort konnte ich mir auch mal nen Rock für etwas länger Stibitzen. Leider blieb das nicht immer unbemerkt und meine Mutter machte öfter Stipvisite. So musste ich mir Fragen gefallen lassen welche echt Unterirdisch waren.
Hier einige Auszüge davon:
1.: Hast du wieder nen Rock von mir genommen??? ging noch.
2.: Was machst du denn mit meinem Rock??? Legst du dich darauf und Rackelst herum??? Echt Unterirdisch.
3.: Bist du anders oder warum der Rock???
Was hat sie gedacht, was für Antworten darauf von einem Früh Pubertären Jungen da kommen???
Ich fragte sie mal als wir mit dem Fahrrad durchs Dorf fuhren.
Ich: Warum ragen Jungs keine Röcke???
Mutter: Weil man das als Junge nicht macht.
Ich: Warum macht man das als Junge nicht???
Mutter: Weil man das nicht macht.
Mit diesen Antworten hätte ich mir auch den Allerwertesten abwischen können.
Daraufhin hatte ich noch nie solch starken Wunsch endlich einen eigenen Rock zu haben.
Getrieben war der Wunsch durch einen Film im TV wo ein Schottischer Juge einen Kilt Anhatte.
Als Ausgleich dafür wollte mir meine Mutter dann schweren Herzen einen Hosenrock besorgen. Auf diesen warte ich heute noch.
Eines Tages ergab es sich, so doof sich das auch Anhört, das ich einen Roten Rock gefunden habe. Diesen habe ich zwischen meine anderen Sachen im "Kleider"schrank versteckt.
Wie der Zufall es wollte, hatte meine Mutter diesen dann "Zufällig" beim Aufräumen gefunden.
Vielmehr nehme ich an, hat sie Geschnüffelt.
Als ich dann von der Schule Heim kam, hatte sie mich damit gleich Konfrontiert und hat darüber, laut ihrer Aussage, mit meinem Vater darüber gesprochen.
Meine Mutter sagte das dann zu mir und noch dazu, dass sich mein Vater mit mir darüber unterhalten wollte und mit mir zu einem Psychologen fahren will. Gott sei Dank hat das nie Stattgefunden. Mein Vater bezeichnete Männer oder Jungen, welche Röcke trugen oder sonst wie "Weiblich" waren als Schwuchteln, Tunten oder Weicheier. Er war sehr Altmodisch. Von meiner Mutter dachte ich da anders. Anderen Gegenüber tat sie zumindest eher Weltoffen, nur nicht mir gegenüber. Ich hätte eher gedacht, dass sie mir einen Rock von sich bringt und sagt "Viel Spaß damit" und dazu "Lass dich nicht von deinem Vater erwischen".
Sie hatte eh keine oder kaum mehr noch Röcke getragen. Auf diese Idee ist sie dann aber doch nicht gekommen und Verharrte in der Altmodischen Ideologie meines Vaters.
Zu mir hatte sie einst gesagt: "Ich brauche meine Hosen nicht verstecken".
Hier wurde ich erst recht Neugierig und begann mich mit der Geschichte des Rockes auseinanderzusetzen.
Umfragen bei Herrenschneider/innen haben ergeben, das der Rock einst für den Mann entworfen wurden und wurden auch von beiden Geschlechtern getragen. Das gleiche gilt auch für das Kleid. In vielen Heutigen Zivilisationen werden bis heute Kleider und Röcke von Männern getragen.
Wenn dem Rock eher die Weibliche Trägerrolle zugesprochen wird, warum wird dann in den Versandhauskatalogen oder Geschäften durch Etikettenaufdrucke wie, Damenrock oder Mädchenrock, noch extra darauf verwiesen??? Weil es Unisex Röcke sind und von Männlein und Weiblein getragen werden können.
Medizinisch ist der Rock auch sehr Bedeutend für Männer und Frauen.
Urologen sehen im Tragen von Hosen mit einen Grund für die Volkskrankheit ED (Erektile Dysfunktion) und bei Frauen kann das Tragen von Hosen schnell mal zum Scheidenpilz führen und fördert die Menorhagie, was eine Schmerzhafte verlängerte Menstruation mit Übelriechendem Ausfluss ist. Hier kann aber Cannabis als Medizin schnelle Abhilfe schaffen.
Mir sagt meine Geschichte, das Mütter oder auch Väter oftmals sehr Gefährlich für die Entwicklung ihrer Kinder sind, welcher sie sich entgegen stellen.
Heute habe ich ca. 100 Röcke im Schrank und ca. 10 Hosen. Ich ziehe meine Röcke überall an und fühle mich immer noch richtig gut dabei endlich nen Rock zu tragen und auch gleich noch auswählen zu können, welcher Rock denn heute dran ist. Ich inde Röcke Geil und schön Angenehm Luftig. Es sollten aber nur Knielange oder Knöchellange Röcke sein mit sehr Üppiger Saumweite. Das Flattert so schön um die Beine und Streichelt Angenehm.
In der Öffentlichkeit Ernte ich oft Neugierige Blicke, seltener Gelächter aber auch oft von der Reiferen Generation Begeisterung.
Liebe Eltern, egal was für Wünsche euer Sohn auch hat, steht hinter ihm und seinen Vorstellungen von sich selbst. Begleitet und Unterstützt ihn in seinem Vorhaben. Kleidung und Farben, egal welcher Art haben keinen Einfluss auf die spätere Sexuelle Orientierung der Kinder.
Ich bin auch nicht Schwul, Bi oder sonst was und hoffentlich bald mit einer Furchtbar interessanten Frau verheiratet.
Liebe Männer, habt Mut und traut euch endlich in Röcken herumzulaufen. Das Tragegefühl ist echt Einzigartig und lässt Hosen im "Regen" stehen.
Hallo,
die Wissenschaft schafft kein Wissen. Man weiss immer noch mehr vom Grund des Ozeans oder des Mars als vom Menschlichen Körper. Die Wissenschaft ist Meister im Erfinden von neuen Begrifflichkeiten, woran diese selbst nicht glaubt bzw. Glauben kann. Quasi sind alles nur Vage Vermutungen die sich auf nichts Stützen.
Stell dir mal vor, Wisenschaftler könnten durch die Gene Voraussagungen über die Sexuelle Orientierung treffen, dannwäre es auch möglich zu sagen wer in Verbrecher oder Ähnlich wird oder nicht. Diese Art von Wissenschaft steckt noch in den "Kinderschuhen" und ist Prognostisch noch lange nicht Tragbar und stellen wir uns mal vor, was ist, wenn die Wissenschaftler dies zugeben würden, würden sie sich der Unterschlagung sicher Strafbar machen. Deshalb ist die Wissenschaft extra so Kompliziert, ich würde fast sagen es ist eine Art Geheimsprache, gehalten worden, dass "Otto Normal Bürger" sie nicht verstehen kann. Auch erschliesst sich mir der Gedanke nicht, warum man an so etwas Belanglosen überhaupt Forschen muss...???
Für mich ist der Rock am Mann das Beste, was die Schneiderkunst hervorgebracht hat. Es können auch Blümchenröcke sein etc. .
Bremen ist ja die Hochburg der Toleranz obwohl es dort auch andere Ecken gibt, wo das noch nicht so ist.
Der Rock ist ein Entwurf, welcher extra für uns Männer geschaffen wurde. Umfragen meinerseits bei Herrenschneidern/innen haben dies ergeben.
Einige Urologen Bescheinigen, das dass tragen von Hosen ein Mitverantwortlicher Indikator für die Volkskrankheit ED (Erektile Dysfunktion) ist. Bei Frauen, so sagen es zumindest viele Gynäkologen, führt das zu Häufige Tragen von Hosen oftmals zu Scheidenpilz.
Frauen haen sich zu 100% der Entwürfe der Herrenmode Bemächtigt und finden es normal. Wenn aber ein Menschliches Männliches Individuum wagt, sich des Rockes aus der Vermeintlichen Damenmode zu Bemächtigen wird ein Blähbauch der Diskussionen daraus gemacht und es werden Äußerungen laut, mit den Buben zum Psychologen zu gehen. Dabei sind die meisten Psychologen eher selbst Pathologisch Auffällig.
Röcke sind Mode und Mode ist was Gefällt. Also warum das Affentheater wenn der Rock den Männern Gefällt????
Die Menschheit steht vor weitaus größeren Problemen als sich mit solchen Belanglosigkeiten wie Röcke bei Männern Ausinanderzusetzen. Letztlich ist es eine Diskriminierung und wir unterwerfen und damit der Holden Weiblichkeit. Ich dachte, wir sind aus dem Zeitalter der Diskriminierung raus und haben auch die Emanzipation hinter uns gelassen...???