Eine gefährliche Lektüre

Mehrsprachigkeit Der tunesische Schriftsteller Hassouna Mosbahi schreibt über die enttäuschten Hoffnungen seiner Generation
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Eigentlich müsste sie hier stehen, die Statue des Dichters mit der Rose in der Hand, ein Ehrenmal der Poesie, der Schönheit und des Feinsinns. Genau hier, genau im Zentrum der Stadt, hatte das Monument gestanden, nicht weit, so hatte der Heimkehrer es in Erinnerung, von den Gärten am Rande der Straßen. Die Statue hatte ihm früher viel gegeben, sie war das Sinnbild seiner eigenen, schwärmerisch – allzu schwärmerischen Begeisterung, all der endlosen Stunden, die er mit den Büchern verbracht hatte, deren Zauber ihn regelmäßig in Bann schlug. Damals hatte er die Literatur entdeckt, die der arabischen Welt zunächst, dann die der europäischen. Und all diese Empfindungen waren zusammengelaufen in der Dichterfigur im Zentrum der Sta