Schutz vor Liebe

UNBEKÜMMERT, UNVERSCHÄMT Unzeitgemäße Betrachtungen in Friedrich Kröhnkes Roman »Die Atterseekrankheit«
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Friz Kröhnke, Friz wie Hölderlin, ist kein Held wie wir. Er erzählt simple Geschichten, und er kann das: in einem gepflegten Deutsch, wie es nur wenigen seiner Zunft eignet. Seine Sätze mäandern nicht, noch mäandrieren sie. Bei ihm heißt Zahnpasta immer noch Zahnpasta und kommt ohne global spielende Markennamen aus.

In seinen pointierten Erzählungen über Liebe, Freundschaft und Verlust bevorzugt er klare Hauptsätze, an denen jeder Deutschlehrer seine Freude hätte - wenn nicht, nun ja, wenn nicht diese Liebe, die eines Mannes zu einem Jungen wäre, einem jungen Jungen, unter 16. Denn was der Friz, oder sagen wir sicherheitshalber: sein literarisches alter ego, im Unrechtsstaat DDR ganz legal durfte, mit Vierzehnjährigen anbä