Ein zweites Leben

Javier Sicilia hat seinen Sohn im Drogenkrieg verloren. Jetzt streitet der mexikanische Autor für ein Ende der Gewalt
Exklusiv für Abonnent:innen
Die Trauer um sein Kind treibt den Autor Juan Francisco Sicilia an. Diese Qual möchte er anderen mexikanischen Eltern ersparen
Die Trauer um sein Kind treibt den Autor Juan Francisco Sicilia an. Diese Qual möchte er anderen mexikanischen Eltern ersparen

Foto: Kevork Djansezian / Getty Images

Man fand Juan Francisco Sicilia Ortega mit sechs seiner Freunde am Stadtrand von Cuernavaca. Er hatte Klebestreifen über dem Mund und Spuren brutaler Misshandlung am Körper. Der 24-jährige Medizinstudent wurde ermordet, weil er die gestohlene Kamera eines Freundes einforderte und dabei in die Fänge von Mitgliedern eines Drogenkartells geriet.

Es ist vielleicht die grausamste Szene, die sich ein Vater je vorstellen kann. Für den mexikanischen Schriftsteller Javier Sicilia war sie Ende und Anfang zugleich. Aus dem katholischen Dichter wurde über Nacht ein Polit-Aktivist und Gründer der „Friedensbewegung für Gerechtigkeit und Würde“. Mit rund 100 Mitstreitern durchquert er derzeit das nördliche Nachbarland in einem Buskonvoi von Kal