Die Aktuelle
These: Die Terroranschläge vom 11. September 2001 wurden von der US-Regierung entweder absichtlich zugelassen („Let it happen on purpose“, abgekürzt LIHOP) oder sogar geplant und durchgeführt. Die Anschläge dienten der Bush-Regierung als Vorwand für ihre Kriegs- und Aufrüstungspläne. Beim Krieg gegen den Terror geht es in Wirklichkeit um die Ölgebiete am Persischen Golf.
Argument: Die Zwillingstürme des World Trade Centers können weder durch den Aufprall der Flugzeuge, noch durch das anschließende Feuer zusammengebrochen seien. Sie wurden entweder gesprengt oder durch Energiewaffenbeschuss etwa durch Killersatelliten aus dem All pulverisiert.
Mögliches Motiv: Wut auf die Bush-Regierung. Den Wahlsieg im Jahr 2000 bezeichnen selbst ernstzunehmende Wissenschaftler als Fälschung. Und die Begründung des Irak-Kriegs – die Existenz von Massenvernichtungswaffen – hat der Ex-Präsident selbst als Irrtum einräumen müssen. Kein Wunder, dass man den Bush-Kriegern nun fast alles zutraut.
Die Parodie
These: Die Menschheit soll von dem Dasein einer Stadt namens Bielefeld überzeugt werden. Die Anhänger der Bielefeld-Verschwörung stellen die Existenz dieser Stadt in Frage. Hinter der Verschwörung stecken die CIA, der Mossad oder Außerirdische unter der Führung eines gewissen Ashtar Sheran. Auch den Fußballverein Arminia Bielefeld gibt es nicht. Den Fans der Gästemannschaften wird vorgetäuscht, mit ihren Bussen nach Bielefeld zu fahren. Das Publikum der Heim-Mannschaft besteht aus bezahlten Statisten.
Argument: Immer wieder würden Menschen entführt, die sich öffentlich zu ihren Bielefeld-Zweifeln bekannt haben. Nach einer Gehirnwäsche mit Telenosestrahlen tauchen sie wieder auf und behaupten, in Bielefeld gewesen zu sein.
Mögliches Motiv: Die Theorie ist wohl deshalb so beliebt, weil kaum jemand an der Existenz von Bielefeld hängen dürfte – sie könnte wohl ebenso Gütersloh-Verschwörung heißen. Außerdem ist sie harmlos – Opfer sind keine bekannt –, und nimmt eingefleischte Verschwörungstheoretiker auf die Schippe.
Die Untote
These: Elvis lebt. Der Musiker soll mehr oder weniger freiwillig Opfer eines Kronzeugenschutzprogrammes des FBI geworden sein. Der Rockstar wurde in eine der größten Ermittlungsaktionen des FBI verwickelt und sollte in einem Prozess gegen Mafia-Clans aussagen. Der Prozess fand nie statt, Elvis musste dennoch versteckt weiterleben. Beerdigt wurde an seiner Stelle eine Puppe aus Wachs.
Argument: Seine Lebensversicherung ist bis heute nicht ausbezahlt worden. Zudem wurde Elvis nach seinem Tod immer wieder an verschiedenen Orten gesehen.
Mögliches Motiv: Der Sänger ist nicht der einzige tote Prominente, der noch leben soll. Auch Kurt Cobain und Michael Jackson sind angeblich nicht tot. Gleiches gilt für Adolf Hitler. Er wäre mittlerweile 120 Jahre alt. Offenkundig ist der Wunsch, das Vorbild könne doch noch irgendwo leben, ein starker Vater von Verschwörungsgedanken.
Die Antisemitische
These: Schon seit Mitte der 19. Jahrhunderts geistert die Mär von den Protokollen der Weisen von Zion durch die Welt. Angeblich enthalten sie Reden jüdischer Führer vor der Versammlung der „Weisen von Zion“, in denen sie die Pläne zur Unterwerfung der Welt darlegen. Dazu wollten „die Juden“ die Regierungen in den verschiedenen Staaten übernehmen und manipulieren ausgebeutete Arbeiter, indem sie sich als deren Befreier ausgeben, in Wirklichkeit deren Elend aber nur vertiefen.
Argument: Die Medien sind laut den Protokollen in der Hand der jüdischen Weltverschwörung und werden entsprechend manipuliert. (Zumindest beim Freitag muss dies aber auf ganze subtile Weise erfolgen, denn selbst die Redaktion merkt davon nichts).
Mögliches Motiv: Die Rechtfertigung von Pogromen. Ein weiteres Feature dieser Verschwörungstheorie: Sie liefert ihren Anhängern ein Alibi gleich mit. Denn auch hinter dem Antisemitismus steckten demnach die Juden selbst. MEVon absurd bis gefährlich – gängige Verschwörungstheorien und ihre Motive
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