Die Propaganda des Bildes

Zur Dynamik von sichtbaren und verborgenen Ereignisketten Was der Begriff des Erhabenen in Bezug auf Terror erhellen kann
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Die Erfahrung großen Schreckens geht einher mit dem plötzlichen Verlust jeden Sicherheitsgefühls. Die bekannte Ordnung ist nicht wiederzuerkennen, altvertraute Annahmen führen ins Leere, die Orientierung geht verloren. Seit dem 18. Jahrhundert gibt es auch einen ästhetischen Begriff für diesen mächtigen Schrecken: das Erhabene. Immer dann, wenn Menschen sich einer zuvor unvorstellbaren Realität ausgeliefert sehen, ist fortan das Erhabene im Spiel. Und deshalb ist es nicht erstaunlich, dass auch nach den Anschlägen vom 11. September über das Erhabene gesprochen wird.

In einer Rede zwei Wochen danach, am 29. September im Züricher Schauspielhaus hat der amerikanische Soziologe und Historiker Richard Sennett über den Schrecken in der