Mit dem Kind drohte die Abschiebung

DDR-GESCHICHTE Lebensläufe von vier Frauen, die Beziehungen mit einem laotischen Gaststudenten eingingen
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Mit ihren langen dunklen Haaren, den pechschwarzen großen Augen und dem dunklen Teint ist Anna eine attraktive Erscheinung. Die 15-jährige weiß, dass sie Chancen bei Jungen hat. Noch heute erzählt ihre Mutter amüsiert, wie Anna als Dreijährige vor dem Spiegel saß und mehr zu sich selbst sagte: »Ich bin ein schönes Kind.« Sie hatte nur nachgesprochen, was jede Verkäuferin oder Kindergärtnerin zu ihr sagte. Der Spiegel stand in einer schäbigen Einzimmerwohnung, die die alleinerziehende Mutter mit ihrer schönen Tochter bewohnte. Inzwischen gehören ein Mann und ein jüngerer Bruder zur Familie.

Ihren leiblichen Vater kennt Anna nur von Fotos. Als sie elf war, hat sie die wenigen Bilder von ihm aus dem Album der Mutte