Kapitalismus-Schelte aus dem Brokatsaal

Frankreich Tempo ist wichtig, die Pose alles. Vom Elysée-Palast aus steuert Nicolas Sarkozy die Welt durch die Finanzkrise
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Ein denkwürdiger Herbst. Jeden Tag historische Zäsuren, jede Woche ein Sondergipfel. Ganz Europa ist sarkotisiert. Oder fast ganz Europa: Die Deutschen ziehen nicht recht mit, was Frankreichs Präsidenten erbost. Auch die Tschechen scheinen Widerstand zu leisten. In knapp zwei Monaten nehmen sie Nicolas Sarkozy die EU-Präsidentschaft ab, mitten in der globalen Finanzkrise, dieses fulminante Chaos, das Sarkozy dirigieren will - mit und notfalls auch gegen die Partner in der EU. Zwei Monate noch: eine Ewigkeit und ein Wimpernschlag für einen Macher wie ihn.

Ein neuer de Gaulle

Der energische Präsident spürt den Zug der Zeit, deutlicher vielleicht als andere Staats- und Regierungschefs im gebeutelten Westen. Der Reflex auf den Banken- und Börsenkrach ist