Wenn überhaupt

Frankreich Der mögliche Einzug der Türkei ins christliche Abendland wird zum politischen Kassenschlager - und bringt Präsident Chirac in eine Zwangslage
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Die "Anti-Ankara" haben sich bereits in Stellung gebracht. Schon der Name rattert wie ein Maschinengewehr und gibt die Gewissheit, dass auf dem Feld der Europapolitik in den nächsten Monaten alles nur noch komplizierter wird für den französischen Staatschef, seinen Premier und das Regierungslager. Jacques Chirac ist im Prinzip für den Beitritt der Türkei in die EU, die Franzosen sind eher dagegen, und die Abgeordneten der Regierungsparteien UMP (*) und UDF (**), die ungern abgewählt werden wollen, machen erst gar keine Anstalten, den Staatschef zu verteidigen. Mehr als hundert UMP-Parlamentarier haben deshalb Mitte des Monats eine Türkei-Debatte in der Nationalversammlung erzwungen. Nur unter eigenwilliger Auslegung der Verfassung hat Premier Raffarin ein