Kino? Theater? Kinater!

Bühne Was passiert, wenn einer seine Kunst tatsächlich weiterdenkt. Eine Begegnung mit Kay Voges, dem deutschen Theatermacher der Stunde
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 07/2015

Als er den Italiener am Frankfurter Hauptbahnhof betritt, scheint es, als hätte der kalte Wind gerade den Protagonisten eines Films von Rudolf Thome oder Klaus Lemke hereingeweht. Ein klares Gesicht, dem das Lächeln näher ist als der Zorn. Die Haare wie angesogen und in verwegener Unordnung. Hände, die keinen Ruhezustand kennen. Unter den Bankern und Versicherungsangestellten, die hier ihre Mittagspause verbringen, fällt der 42-jährige Intendant und Regisseur sofort auf. Kay Voges kommt gerade aus Dortmund, wo er seit 2010 die Schauspielsparte des Theaters leitet, und hat nichts an sich von der blankpolierten Korrektheit, die in dieser Umgebung nicht selten ist.

Es ist die Reise an den Ort eines Triumphs. Seit Dezember zeigt das Schauspiel Frankfurt Voges’