Der Balken im eigenen Auge

Papstbesuch Benedikt XVI. beklagt gerne den Relativisimus und die Beliebigkeit der Weltbilder. Doch ist er selber der größte Relativist
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Am liebsten beklagt Papst Benedikt XVI. den Relativismus und die Beliebigkeit der Weltbilder außerhalb seines Machtbereichs. Er selbst dagegen glaubt, die absolute Wahrheit zu kennen. Dabei kritisierte bereits Jesus nach Mitteilung der Evangelisten Matthäus und Lukas die Unart, den Splitter im Auge des Bruders zu sehen, den Balken im eigenen Auge jedoch nicht wahrzunehmen. Der Papst, der es richtig findet, die Deutschen vor ihrem gewählten Parlament zu belehren, tut eben dies.

Er beklagt die „Diktatur“ eines Relativismus außerhalb seiner Kirche, der „nichts als endgültig anerkennt“. Doch sieht er dabei nicht die Beliebigkeit und den Relativismus der eigenen Lehren. Benedikt XVI. kennt sogar einen „Plan Gottes, der uns vorausgeht und ein