Der ganz alltägliche Extremismus der Mitte

Solingen Das Gedenken zum 25. Jahrestag des Mordanschlags findet in einer Zeit statt, in der die CSU täglich unter Beweis stellt, dass sie für ihre Asylpolitik keine AfD braucht
Exklusiv für Abonnent:innen
Die Bilder von Solingen sind bis heute auch ein Mahnmal dafür, dass sich ein Rechtsruck nicht von rechts bekämpfen lässt
Die Bilder von Solingen sind bis heute auch ein Mahnmal dafür, dass sich ein Rechtsruck nicht von rechts bekämpfen lässt

Foto: Imago/Tillmann Pressephotos

Vor 25 Jahren verübten Rechtsextreme einen Brandanschlag auf das Haus der türkischen Familie Genc in Solingen. Fünf Frauen und Mädchen starben, 14 Menschen wurden zum Teil lebensgefährlich verletzt. Solingen, Mölln, Rostock-Lichtenhagen, Hoyerswerda – diese Orte sind untrennbar verbunden mit der Asyldebatte der frühen neunziger Jahre. Begleitet wurde sie von einer beispiellosen politischen Hetzkampagne gegen Asylbewerber, die von Medien wie Bild, Welt und Spiegel befeuert wurde.

Drei Tage vor dem Mordanschlag von Solingen schaffte der Bundestag in Bonn mit einer Zweidrittelmehrheit das Grundrecht auf Asyl faktisch ab. Man wolle dem Rechtsextremismus das Wasser abgraben, hörte man damals oft zur Begründung des sogenannten Asylkompromisses. W