„Wer informiert ist, braucht kein Gutachten“

Interview Im Dreieck zwischen dem Institut für Staatspolitik, den Identitären und der AfD sind die Wege offenbar kurz, beobachtet Rechtsextremismus-Experte David Begrich
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„Wieviel Aufmerksamkeit widmet der Verfassungsschutz Björn Höcke?“ – „Viel.“
„Wieviel Aufmerksamkeit widmet der Verfassungsschutz Björn Höcke?“ – „Viel.“

Foto: Ina Fassbender/AFP/Getty Images

der Freitag: Herr Begrich, vor knapp zwei Wochen hat Thomas Haldenwang, der Präsident des Verfassungsschutzes, die AfD zum Prüffall und zwei Teilorganisationen der Partei zum Verdachtsfall erklärt. Haldenwang zitierte dabei Artikel 1 des Grundgesetzes. Welche Rolle spielt die Missachtung der Menschenwürde im Gutachten des Verfassungsschutzes zur AfD, auf dessen Grundlage die Entscheidung getroffen wurde?

David Begrich: Offenbar spielt dies eine zentrale Rolle. Gerade im Hinblick auf Aussagen, die von AfD-Vertretern im Hinblick auf gesellschaftliche Minderheiten getroffen werden. Die eigentliche Frage ist allerdings eine andere: Nämlich die, ob es eines Gutachtens des Verfassungsschutzes bedarf, um zu erkennen, dass die AfD eine völkisch-nationalistisch Partei i