Sternburg Pilsener, von Fans auch liebevoll „Sterni“ genannt, hat nun in Berlin und den großen Städten Ostdeutschlands eine Werbekampagne gestartet. Zum ersten Mal in der mehr als 700-jährigen Firmengeschichte will die sächsische Billig-Marke mehr Freunde gewinnen – mit Wildplakatierungen und Guerillaaktionen an Unis, in Getränkemärkten und „Spätis“.
Auf der Internetseite gelangt man über den Button „Sterni-Gegner“ zu den Plakatmotiven. Da ist zum Beispiel ein älterer Herr in Hemd und grauem Anzug zu sehen. Eine Zigarre qualmt zwischen seinen Fingern. Dort, wo man das weiße Einstecktuch in seiner Brusttasche vermuten könnte, stößt ein Arm durch das Motiv; die Faust fest um eine Flasche Sternburg Pilsener geschlossen. Darunter der Slogan: „Ich würd’s trinken, wenn es teurer wäre“.
Auf der Suche nach neuen Fans macht Sternburg Pilsener eine alte Kiste auf und bedient sich einer Strategie von der im Kalten Krieg so gerne Gebrauch gemacht wurde: Wir gegen sie! Sterni-Trinker kontra Sterni-Gegner! ‚Sie‘, so ist auf den Plakaten zu lesen, sind die „Bonzen“, die „Spießer“ und „Schnösel“. Zu weich, zu angepasst, zu verwöhnt für ein echtes Bier! Man sieht den geschniegelten Yuppie an der Edelbar, den Sterni-Trinker bekommt man bezeichnenderweise auf keinem der Plakate zu sehen. Das wäre wohl auch nicht besonders vorteilhaft. Denn nicht gezeigt wird, dass sich hinter der Sterni-Symbolik oft traurige Biografien verbergen. Eine authentische Kampagne. Sie ist wie das Produkt, das sie bewirbt: billig.
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