Das Herz schlägt nicht mehr

UNERFÜLLTE LIEBE Leander Haußmann hat sich nach fünf Jahren Intendanz vom Bochumer Schauspielhaus verabschiedet
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Langsam holt Leander Haußmann die Fahne mit dem Herz im Strahlenkranz von der Fassade des Bochumer Schauspielhauses herunter. Herztöne pochen über den Vorplatz. Auf dem Balkon erscheint für einen Moment die Fee Klingklang aus Haußmanns Peter-Pan-Inszenierung. Dann geht im Theater das Licht aus, das Herz schlägt langsamer, verstummt.

Mit dem Intendaten geht das Logo, das er vor fünf Jahren eingeführt hat. Auf seinen Arm tätowiert, begleitet es ihn, zunächst nach Berlin, wo er bei Frank Castorf an der Volksbühne inszenieren wird. In seiner Bochumer Zeit hat Leander Haußmann das rote Herz, jenes verbrauchte Zeichen aus dem Vokabular der Poesiealben, mit vielfältigen Affekten und Bedeutungen gesättigt. Selten lassen sich hund