Der Mantel von Julia Roberts

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Die Tage im Turm der Charité waren weiß und bestanden aus Warten. Wir ruhten vor weiten Fenstern. Dahinter, darunter, im trüben Dezemberlicht, lag Berlin. Frau Specht im Bett gegenüber sah ich am Morgen, wenn ich aufwachte, ich sah ihr Gesicht am Abend und am Nachmittag. Ob sie schlief oder an die Decke guckte oder aus dem Fenster sah. Das dritte Bett war frei. Frau Mischke lag im Kreißsaal nebenan, sie hatte heute entbunden.

"Sie haben ja so ein Glück, dass sie auch schon wieder aufstehen und herumlaufen dürfen!", sagte ich. Frau Specht zögerte mit der Antwort. So war es meist. Anfangs war ich überzeugt, dass sie schwerhörig sei. Ein Irrtum. Frau Specht hörte. Sie dachte nur in einer anderen Sprache und brauchte immer ein paar Schaltse