Die Macht im Kopf

Brasilien Präsident Lula da Silva hat sein Land geöffnet – und damit manch alten ­Anhänger enttäuscht. Besonders die Agrarreform blieb auf der Strecke
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Und der Friedensnobelpreis 2009 geht an ... Lula.“ Diesen Satz hatten Sympathisanten und Gegner des brasilianischen Präsidenten im Oktober erwartet. Immerhin fiel die Entscheidung von Oslo genau eine Woche, nachdem Rio de Janeiro dem von Barack Obama hofierten Chicago die Olympischen Spiele 2016 weggeschnappt hatte.

Brasiliens Präsident, der von seinem US-Kollegen als „populärster Politiker auf der Erde“ bezeichnet wird, steht nach sieben Jahren Amtszeit im Zenit öffentlicher Anerkennung. Er hat seinem Land auf der Weltbühne eine neue Rolle verschafft – Brasilien ist heute sowohl unter den BRIC-Staaten (dazu gehören noch Russland, China und Indien) als auch den G20 etabliert, konnte gerade die Entdeckung riesiger Erdölvorkommen vor