Im Tode unversöhnt

Spanien Im Valle de los Caídos bei Madrid ist Francos Ehrentempel zugleich das größte Massengrab des Landes
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 09/2018

Der Souvenirshop will so gar nicht in die düstere Atmosphäre der Basilika de la Santa Cruz passen. Ein neonbeleuchteter Glaskubus, vollgestopft mit buntem Firlefanz, steht gleich am Eingang der Kathedrale neben der schweren Bronzetür. Zwischen Engelsfiguren auf goldenen Samtkissen und Christus-Devotionalien findet sich in dem kleinen Laden vor allem ein Motiv: ein mächtiges Kreuz auf einem bewaldeten Gebirgsmassiv. Dutzendfach ziert es Tassen, T-Shirts, Kugelschreiber, Fingerhüte, Schokolutscher, Blechdosen mit Pfefferminzdrops. Es ist das wohl bekannteste Kreuz Spaniens und Wahrzeichen für einen bitter umkämpften Ort: Das Valle de los Caídos, das „Tal der Gefallenen“ in den Bergen vor Madrid. Pilgerstätte für die einen, Schandf