„Unsicherheit wie 2007“

Interview Claus Michelsen nennt die globalen Gründe für den Abschwung und staunt über den Unsinn der Schuldenbremse
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 35/2019
Visualisierter Kurs an der New Yorker Börse im August 2019
Visualisierter Kurs an der New Yorker Börse im August 2019

Foto: Johannes Eisele/AFP/Getty Images

Ist es ein Durchhänger? Ein Abschwung? Oder der Beginn einer langen Rezession? Deutschlands Bruttoinlandsprodukt ist im zweiten Quartal geschrumpft. Schon länger geht das Gespenst der Krise um, jetzt geht es darum, wie darauf reagiert werden soll. Der Ökonom Claus Michelsen verortet den Ursprung des deutschen Einbruchs in der Verlangsamung der globalen Konjunktur. Trotzdem sieht er bei der Bundesregierung Handlungsbedarf: Investieren muss sie. Wo? Ein Blick auf Deutschlands bröckelnde Kommunen genügt.

der Freitag: Herr Michelsen, in der Frühjahrsprojektion der Bundesregierung vom April hieß es: „Die deutsche Wirtschaft befindet sich weiter und damit das zehnte Jahr in Folge auf Wachstumskurs. Die Bundesregierung rechnet für 2019 mit 0,5 Prozent