Kritik als hinreissendes Vergnügen

OPERN-FESTIVAL IN PESARO Neue Höhepunkte der Rossini-Renaissance verdanken sich einer modernen Mischung von Ironie und Zynismus
Exklusiv für Abonnent:innen

Das Schicksal von Rossinis Tancredi und Die Reise nach Reims, die im Mittelpunkt des XX. Rossini-Opera-Festival in Pesaro stehen, ist stellvertretend für die Rezeption Rossinis in Europa. Der Tancredi wird 1813 in Venedig uraufgeführt und »in vier Jahren macht diese Musik die Runde durch ganz Europa«, schreibt Stendhal voller Bewunderung für den eben erst 21jährigen Autor. Hundert Jahre später war Tancredi praktisch aus den Programmen der Opernhäuser verschwunden und erst vor 20 Jahren hat eine Tancredi-Renaissance begonnen, zu deren absoluten Höhepunkten die diesjährige Aufführung in Pesaro zählt. Gespielt wird die Version des tragischen Finale, die Rossini für eine Aufführung in Ferrara geschrieben hatte, die zu seinen