Was machen Polizisten an ihrem Feierabend. Wir wissen es nicht. Wir wissen nur, Polizeihauptmeister Wenzel vom Polizeiposten im Württembergischen Hemmingen sieht fern, unter anderem Harald Schmidts Late Night Show. Und so geschah es, dass Harald Schmidt nunmehr ein Problem mit der Polizei hat. Plauderte Deutschlands Talkmeister Nummer Eins doch kürzlich beiläufig vor laufender Kamera über eine seiner Jugendsünden: Er - Schmidt - habe als 16-Jähriger sein Mofa frisiert, damit es ein bisschen schneller fuhr. Nichts ahnend, dass vor dem Bildschirm Polizeihauptmeister Wenzel saß, der auch außer Dienst immer im Dienst ist, stets auf der Hut, ein Vergehen zu ahnden.
Der nämlich leitete umgehend ein Ermittlungsverfahren gegen Schmidt ein, nach dem Motto: Lieber spät gesühnt als gar nicht!
Zwei Wochen später hatte Schmidt die Nachricht in der Post. Er habe nach dem Gesetz die Möglichkeit, sich zu dem Vorfall zu äußern. Doch Schmidt verweigert sich hartnäckig, will erst das Verfahren abwarten. Die Tat liegt schließlich fast 30 Jahre zurück. "Selbst wenn ich damals erwischt worden wäre, und lebenslänglich bekommen hätte, wäre ich heute schon wieder draußen", lautete seine Antwort via Late Night Show.
Damit sich die Zuschauer von seiner Wahrhaftigkeit überzeugen konnten, hielt er das amtliche Schriftstück, auf dem auch Telefon- und Fax-Nummer verzeichnet waren, in die Kamera. Noch in der gleichen Nacht brach das Telefonnetz im Polizeiposten Hemmingen zusammen. Hat Polizeihauptmeister Wenzel mit seinem Diensteifer etwa eine Selbstbezichtigungswelle unter den Zuschauern losgetreten? Wenn Sie´s wissen wollen, und sonst gerade nichts zu tun haben: Rufen Sie doch einfach mal an: 07150 - 6603. Vielleicht haben Sie ja auch noch eine Jugendsünde zu beichten. In Hemmingen finden Sie dafür stets ein offenes Ohr.
Was ist Ihre Meinung?
Kommentare einblendenDiskutieren Sie mit.