Tsipras und die Wölfe

Griechenland Neuwahlen kämen Syriza gelegen. Die Opposition ist politisch ausgelaugt
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 24/2015
Sitzt seit Januar wieder in den Opposition: Ex-Premier Antonis Samaras
Sitzt seit Januar wieder in den Opposition: Ex-Premier Antonis Samaras

Foto: Louisa Gouliamaki/AFP/Getty Images

Immer lauter wird in Griechenland über Neuwahlen spekuliert. Einige Minister in Alexis Tsipras Kabinett argumentieren, dass ein erneuter Gang zur Wahlurne auch ein Referendum über den Regierungskurs und die drastischen Sparauflagen der Eurogruppe sei. Warum sollte man diesen Weg nicht gehen, zumal Umfragen besagen, dass Syriza ein solches Votum höher gewinnen könnte als die Parlamentswahl vom 25. Januar? Die anderen Parteien bilden keine geschlossene Front und befinden sich in eher desolatem Zustand.

Opposition ist die Kunst, so geschickt dagegen zu sein, dass man später dafür sein kann. Ein kluger Satz, formuliert von Charles Maurice de Talleyrand, Napoleons Außenminister und Frankreichs Vertreter auf dem Wiener Kongress 1814/15. Eine Sentenz, wie sie auf