Gratwanderung

VISIONEN TUN NOT Die Stadt, der Wunsch und die Unmöglichkeit
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Ich verlange von einer Stadt, in der ich leben soll: Asphalt, Straßenspülung, Haus torschlüssel, Luftheizung, Warmwasserleitung. Gemütlich bin ich selber.« Was Karl Kraus seinerzeit sarkastisch auf den Punkt brachte, beschreibt eine so nüchterne wie weitverbreitete Werthaltung gegenüber der gebauten Umwelt, die zugleich wohl das Paradigma unserer Städte ist. Allzugroß jedenfalls ist der Drang nach Auseinandersetzung, nach einer öffentlichen Debatte über die Frage, was Stadt und Architektur heute sein sollen, hierzulande nicht. Einerseits. Andererseits ist auch eine andere Neigung zu verzeichnen: Wenn neu gebaut, wenn Stadt dreidimensional gestaltet wird, dann möge auch, bitteschön, das »Sinnversprechen der Ganzheit«