1985: Schall und Rauch

Zeitgeschichte Der DDR-Theaterverband beklagt ein Defizit an Gegenwartsdramatik. Es werden kaum noch neue Stücke gespielt. Diesen Zustand will ein „Theater der Autoren“ beenden
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 21/2015

Von besonderem Gewicht für die Erhöhung der Wirksamkeit des Theaters ist die Arbeit mit dem Nachwuchs. Auch hier bleibt als zukünftige Aufgabe, Initiativen junger Künstler in den Theatern und zwischen ihnen zu entwickeln“, resümierte einst Klaus Pfützner, Erster Sekretär des Verbandes der DDR-Theaterschaffenden. Viele Wortmeldungen zu dessen V. Kongress stießen vor drei Jahrzehnten in das gleiche Horn. Es fehlten neue, gegenwartsbezogene Stoffe für die Bühnen der DDR. Die Theater lieferten Neuinterpretationen des klassischen Repertoires, junge Autoren jedoch kamen nicht zum Zug.

Tatsächlich konnte der Verband nicht sonderlich viel tun für das schwindsüchtige Genre einer zeitkritischen Dramatik. 1966 im Nachgang zum ber