Auf verlorenem Posten

Niederlage Viele verstanden nicht, weshalb Leute wie Rolf-Dieter Buhl für die 35-Stunden-Woche streikten. Doch er steht zu seinen Forderungen, auch jetzt, obwohl der Kampf längst verloren ist
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Schmarotzer", schreit ein erzürnter junger Mann der Gruppe zu, die gerade durch das Werkstor von DaimlerChrysler in Ludwigsfelde geht. Sie kommen gerade von ihrer Schicht und wollen nach Hause. Ein gellendes Trillerpfeifenkonzert begleitet die Arbeiter, denn seit Wochen stehen die Streiker auf der einen, Streikbrecher auf der anderen Seite. Die Belegschaft ist gespalten. Zwei Männer halten ein Transparent in die Höhe. "Seid solidarisch! Brecht nicht den Streik", ist darauf geschrieben. "Arschkriecher", ruft der junge Mann wieder. Über sein Hemd hat er sich diesen roten Plastiksack gezogen, auf dem in schwarzen Lettern steht: "Wir streiken!" Die Männer, die den Spießrutenlauf gleich hinter sich haben, schütteln die Köpfe, manche lächeln verä