Das Recht zu träumen

Belgischer Kulturkampf Brüssel ist auch vor der nun anstehenden Wahl der Zankapfel zwischen Flamen und Wallonen. Das »Brel-Jahr 2003« soll offenbar mithelfen, die Gräben zwischen den beiden Volksgruppen zuzuschütten
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Im Berlin des 18. Jahrhunderts hätten die aus ihrer Heimat geflohenen Hugenotten fünfundzwanzig Prozent der Bevölkerung ausgemacht. »Dort war Französisch die Gemeinsprache, nicht aber in Brüssel«, entrüstet sich ein Artikel aus dem Online-Archiv der Vlaamse Volksbeweging. Er leitet aus dem Mittelalter her, dass »in Brüssel die einheimische Sprache das Niederländische« sei, das allein durch »fremde Zwangsherrschaft« und das »belgische Regime« im Laufe der Geschichte an den gesellschaftlichen Rand gedrängt werden konnte. Doch gegen die Mehrheit der Stadtbewohner, die das »gemeine« Französisch sprechen, stehe immer noch »die Dynamik« der verbliebenen 200.000 Niederländischsprachi