Openleaks-Gründer Daniel Domscheit Berg lädt Einbrecher ein

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Der Start des neuen Whistleblower-Portals Openleaks beginnt mit einem Härtetest. Openleaks-Gründer Daniel Domscheit-Berg lud heute auf dem Chaos Communication Camp des ccc (Chaos Computer Club) Hacker in Finowfurt ein, die Technik der Webseite anzugreifen.

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"Jeder der will, kann sich Openleaks fünf Tage lang ansehen und soll versuchen, die Plattform zu hacken, sie kaputt zu machen oder was auch immer", sagte Domscheit-Berg dem Freitag im Interview.

Leider gibt es unerwartete Probleme. Die Leute von Openleaks haben es noch nicht geschafft, ihre Einreich-Plattform online zu stellen. Sobald das aber gelingt, winken all jenen Preise, die eine Sicherheitslücke finden. Im Openleaks-Zelt auf dem Chaos Communication Camp steht eine Kiste mit Geschenken, aus der sich erfolgreiche Tester etwas aussuchen dürfen. Mit dabei: Zehn Halbjahres-Abos des Freitag.

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Die Macher von Openleaks erhoffen sich davon nicht nur, Anhaltspunkte zu bekommen, um das System noch sicherer zu machen. "Das Vertrauen von Whistleblowern ist die Grundlage unserer Arbeit. Aber wir müssen etwas tun, damit die Leute uns vertrauen", erklärt der Openleaks-Gründer, warum Openleaks mit einem Stresstest beginnt. Er rechnet damit, dass schon während der Testphase brisante Dokumente auf die Website hochgeladen werden. "Selbst wenn ein Hacker an eines der hochgeladenen Dokumente herankommen würde, könnte er sie nicht öffnen", sagte Domscheit-Berg.

Domscheit-Berg, ehemals Wikileaks-Mitarbeiter, hatte Anfang des Jahres seine Pläne für das neue Whistleblowing-Portal vorgestellt. Im Unterschied zu Wikileaks bietet Openleaks Whistleblowern lediglich eine Infrastruktur an, damit diese Dokumente sicher an Verlage und Nichtregierungsorganisationen schicken können. Das Portal selbst publiziert keine Daten, der Whistleblower entscheidet, wann und wem seine Enthüllungen übergeben werden. Kooperierende Medien in Deutschland sind neben dem "Freitag die taz und „Foodwatch“, im Ausland
die portugiesische Wochenzeitung „Expresso“ und die dänische
Tageszeitung „Dagbladet Information“.

Alle Informationen zum Thema gibt es unter: www.freitag.de/openleaks

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