Reif für die Windel

Plädoyer Unsere Autorin bekam mit 43 ihr erstes Kind. Damit ist sie längst keine Ausnahme mehr. Für das Recht auf eine späte Geburt
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 44/2013
Sieht doch gar nicht alt aus: Susanne Fischer ist mit sich im Reinen und kann das Zusammensein mit ihrem Sohn jetzt genießen
Sieht doch gar nicht alt aus: Susanne Fischer ist mit sich im Reinen und kann das Zusammensein mit ihrem Sohn jetzt genießen

Foto: privat

Ich erinnere mich noch gut, wie ich, lange vor jedem Gedanken an eine Schwangerschaft, mit einer Freundin über späte Mütter sprach. Sie war eine alleinerziehende Mutter, bekam ihre Tochter mit 32, fand das aber eigentlich zu spät.

Schwanger werden mit über 40, dachte ich anschließend betreten, das ist offenbar so gesellschaftsfähig wie NPD wählen oder für Atomstrom sein. „Völlig verantwortungslos“ seien diese Frauen, giftete sie, es sei doch „tragisch für das Kind“, mit einer alten Mutter aufzuwachsen. „Und wer kümmert sich dann, wenn sie mit 50 an Brustkrebs stirbt?“ Ich musste während des Gesprächs ständig an eine andere Freundin denken, die mir kurz zuvor von ihrer Abtreibung er