Partizipation: Der neue Kult der Scheinbeteiligung

Meinung Bei örtlichem Kleinkram auf Bestellung eifrig mitreden – und in der großen Politik nur brav den Erklärbären lauschen? So leicht sollten wir uns nicht abspeisen lassen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 27/2023
Noch dabei oder schon vom Winde verweht?
Noch dabei oder schon vom Winde verweht?

Illustration: der Freitag

Die städtische Grünanlage an der Amsterdamer Straße im Kölner Bezirk Nippes war lange nicht viel mehr als eine Hundewiese. Doch als daneben auf einem früheren Fabrikgelände ein neues Wohnquartier entstand, pflanzte die Stadt zusätzliche Bäume und legte Verbindungswege an. Am lieblosen Erscheinungsbild des Johannes-Giesberts-Parks, wie er nach einem Kommunalpolitiker getauft wurde, änderte das wenig. Nun aber soll alles anders werden. Und, noch besser: Die Bürger:innen sollen dabei mitreden dürfen. Online wie offline können sie mit den Planer:innen diskutieren, über Wildblumen-Areale, ein „Vogelwäldchen“ oder einen neuen Bewegungsparcours.

Stolz verweist die Kölner Verwaltung darauf, dass man als „er