Mit Leib und Seele

Italien Giuseppe Masciari lebt seit zehn Jahren nach den Auflagen des staatlichen Zeugenschutzprogramms
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Er will kein Held sein. "Als Held wirst du gefeiert, wenn du gestorben bist. Dann werden dir Blumen gebracht, eine Schule wird nach dir benannt und in den Zeitungen wird über dich geschrieben. Doch dir selbst nützt das alles gar nichts, denn du bist bereits tot", meint Giuseppe Masciari, der gebürtige Kalabreser, trocken. Masciari aber will leben. Normal leben. Nur ist dem 48-Jährigen genau das verwehrt. Vor zehn Jahren hat es der Bauunternehmer gewagt, Mitglieder eines der gefährlichsten Mafia-Clans Italiens, der Ndrangheta-Familien, anzuzeigen: besonders die Vallelunga, wegen ihrer Bösartigkeit auch Viperari - die Giftnattern - genannt.

47 Personen wurden auf seine Anzeigen hin vor Gericht gebracht. Mörder und Erpresser, doch ebenso korrupte Behörde